Kurier (Samstag)

Von gelben Taxis und schwarzen Schafen

Im Taxi-Geschäft kann es heiß hergehen. Zwischen Lenkern und Passagiere­n alten Anbietern und neuen Mitbewerbe­rn. Eine Rundfahrt durch die Branche Fakten

- Taxilenker-Prüfung Jahre gilt der LenkerAusw­eis. Danach muss er verlängert werden Tarife werden Der Grundbetra­g Die Taxi-Reform

sowie Schild auf dem Dach unterwegs sind. Vom Schock erholt hat sich die Branche aber bis heute nicht, wie der KURIER in einigen Gesprächen hört.

Gespaltene Branche

Denn mit dem Einzug der Konkurrenz spaltete sich nicht nur die Branche, sondern auch die Klientel: In die Älteren oder die Gewohnheit­stiere, die gerne noch Telefonnum­mern wie 40 100 oder 31 300 wählen und mit ihren Fahrern im besten Fall im breiten Dialekt sprechen können. Und in die Jungen, die ihren Chauffeure­n am liebsten gar nichts mehr sagen möchten und wo nur der erahnen. Oder sich online auf diversen Plattforme­n ein paar Bewertunge­n zu Gemüt führen. „Was für eine Fahrt!“, schreibt etwa ein User. „Nicht nur, dass der Taxifahrer meinte, wie ein Henker durch die Stadt fahren zu müssen, sondern er musste dabei auch aufs Handy schauen.“Weitere Beschwerde­n, die sich häufig finden: Fantasie-Fixtarife, lange Wartezeite­n, mangelhaft­e Hygienesta­ndards, launige Fahrer und Preisabzoc­ken.

Die Taxi-Innung wäre vermutlich überrascht über diese Kritiken. Denn dort sollen nur 365 Beschwerde­n pro Jahr eingehen. Eine vernachläs­sigbare Zahl bei rund 7.000 einsatzber­eiten Taxis in Wien.

Trotzdem weiß man in der Branche von den Fehltritte­n anderer. Das erzählt auch Fardin Tabrizi, Taxiuntern­ehmer aus Graz. Er selbst hält die Qualität hoch, kennt aber die fiesen Tricks, mit denen Fahrgäste teilweise zu kämpfen haben. Etwa, wenn Routen absichtlic­h verlängert werden, um den Preis in die Höhe zu treiben: „Leider ist das bei manchen gang und gäbe. Das ist nicht gut für den Ruf und so verliert man Kunden. Da muss man sich fragen, ob es die zwei Euro wert sind.“

„Ich sehe unser Gewerbe als Teil des öffentlich­en Verkehrs und auch als Lückenschl­uss“

Kontrolle ist besser

Andere Anbieter mit DirektBewe­rtung der Fahrer – und der Passagiere – könnten sich so etwas jedenfalls kaum leisten. Denn zu wenige Sterne

BRAVO

könnten bedeuten, in Zukunft weniger Fahrten zu bekommen. Gegen Qualitätsm­ängel geht aber auch Taxi 40 100 gezielt vor. Allerdings mit Vorbehalt, denn man will die Fahrer „nicht kontrollie­ren“, erklärt Eveline Hruza. „Wir sind Vermittler, was bedeutet, dass die Fahrer nicht bei uns angestellt sind. Sie repräsenti­eren uns aber. Deswegen ist es uns wichtig, dass die Qualität hoch ist.“

Selbstvers­tändlich ist deshalb, dass jeder Lenker und jeder Unternehme­r persönlich in der Zentrale vorbeikomm­t und seinen Schein vorweist. „Schwarze Schafe gibt es bei uns nicht“, sagt die Generalsek­retärin selbstsich­er. Rund 1.500 bis 1.800 Autos fahren für Taxi 40 100.

Der negative Beigeschma­ck der Branche mache dennoch zu schaffen, wie Christoph Schallaböc­k berichtet: „Das tut mir persönlich weh“, sagt er, als der KURIER ihn auf diverse Übeltäter anspricht. „Das Gute wird als selbstvers­tändlich angenommen, das Negative sticht hervor“, erklärt er.

Vulnerable Situatione­n

Die negativen Erfahrunge­n finden sich jedoch nicht nur auf Kunden-, sondern auch auf Fahrer-Seite: „Ich habe Erlebnisse gehabt, die beängstige­nd oder unangenehm waren“, sagt Schallaböc­k. Vertrauen spielt hier eine große Rolle. Immerhin begibt man sich in eine vulnerable Situation: Der Lenker weiß nicht, wer einsteigt und der Kunde weiß nicht, wer fährt. Um herauszufi­nden, wie das Vertrauen gestärkt werden kann, machte Schallaböc­k eine eigene Kundenumfr­age mit folgendem Ergebnis: Was den Passagiere­n am meisten am Herzen liegt, ist das Sicherheit­sgefühl, das ein Fahrer vermittelt. „Zu wissen, dass er angenehm und ordentlich fährt, das ist der größte Wunsch.“Der Preis war zumindest in seiner Klientel Nebensache und kam erst an vierter Stelle: „Die Leute sind bereit, für Qualität zu zahlen“, erklärt der Unternehme­r.

An der Vertrauens­basis müssen auch die großen

Zentralen arbeiten und werden dabei durchaus kreativ: So startete Taxi 40 100 kürzlich eine Kooperatio­n mit Dragqueen Candy Licious, die angehende Taxilenker zum Thema Diversität unterricht­et. „Was wir tun können, tun wir“, sagt Eveline Hruza.

Eine gute Kundenbezi­ehung ist ausschlagg­ebend, sagt auch Fardin Tabrizi zum KURIER und wird in dieser Sekunde von einem Stammkunde­n angerufen. Für ihn ist die Priorität hier klar: Der KURIER muss in die Warteschle­ife. „Es steckt viel mehr als nur ein Personentr­ansport hinter dem Beruf“, sagt er. Ältere Menschen wären auf seine Dienste angewiesen, speziell dann, wenn das öffentlich­e Verkehrsne­tz nicht mehr ausreicht. „Ich sehe unser Gewerbe als Teil des öffentlich­en Verkehrs und auch als Lückenschl­uss“, ergänzt Eveline Hruza. Umso besser, dass Wien gut gerüstet ist. Denn allein in der Hauptstadt sind knapp dreimal so viele Taxis unterwegs wie in Hamburg, das dieselbe Einwohnerz­ahl verzeichne­t.

Ein beliebter Job

Für Innungs-Obmann Leopold Kautzner ist die Beliebthei­t nicht weiter überrasche­nd: „Es ist für mich einer der schönsten Berufe, die es gibt. Man trifft alle möglichen Leute. Von der Putzkraft bis zum Generaldir­ektor.“Und: „Man fährt in der schönsten Stadt der Welt.“

Von Jänner bis Juni sind 884 Personen angetreten, 540 haben bestanden

„In meiner Firma haben wir einen großen Zulauf von älteren Personen in der Kundschaft“Christoph Schallaböc­k Taxiuntern­ehmer

im Taxigewerb­e nur selten erhöht. Zuletzt im Juni. Zwischen 2012 und 2021 gab es keine Erhöhung liegt in Wien bei 3,80 Euro. Wegstrecke­n bis 5 km kosten 0,95 Euro pro km. Danach kostet jeder weitere km 0,58 Euro oder auch Gelegenhei­tsverkehrs-Gesetz wurde 2019 abgeändert, 2021 noch mal reformiert. Seitdem gelten für alle Taxis und Mietwagen dieselben Bedingunge­n. Ab 2025 dürfen nur noch emissionsf­reie Autos zugelassen werden

Duties and Responsibi­lities

Export promotion: Works closely with American companies to develop market entry or expansion plans in Austria. Finds suitable Austrian business partners to purchase, distribute or sell American products in Austria. Drafts market intelligen­ce, counsels U.S. firms, connects U.S. and Austrian firms, attends conference­s and trade shows, organizes stakeholde­r events, and solves market access issues.

Investment promotion: Works with Austrian firms that are seeking to invest in the U.S. Develops and executes marketing plans of U.S. economic developmen­t organizati­ons to attract Austrian investors. Helps Austrian investors find the informatio­n they need to invest in the U.S. by working with state and national economic developmen­t organizati­ons. Organizes and attends business events to identify Austrian firms seeking to invest in the U.S.. Commercial Diplomacy: Helps U.S. firms understand Austrian and European regulation­s that apply to their business. Builds an understand­ing of the laws, relationsh­ips, organizati­ons, and issues impacting a variety of industry sectors. Solves complex trade issues with U.S. firms in conjunctio­n with subject-matter experts at the Embassy, Department of Commerce headquarte­rs, and private consultant­s.

Qualificat­ions and competenci­es required:

4

4

Newspapers in German

Newspapers from Austria