Kurier (Samstag)

„Beim Golfen kommt der Skispringe­r in mir durch“

Olympiasie­ger Anton Innauer ist Zaungast beim Ryder Cup und findet viele Parallelen zwischen Golf und Skispringe­n

- Die Faszinatio­n Golf ... seine persönlich­en Golferfahr­ungen ... Parallelen zwischen und Skispringe­n Golf Zaungäste in Rom: Innauer, Steinmayr, Braun seinen Golf-Konsum den Ryder Cup CHRISTOPH GEILER

Der Ryder Cup hat auch österreich­ische Golf-Liebhaber nach Rom gelockt. Einer der prominente­sten Zaungäste ist Skisprung-Olympiasie­ger Anton Innauer. Der Vorarlberg­er gewann die Tickets bei einer Golf-Tombola und wird von Wolfgang Steinmayr, dem vierfachen Sieger der Österreich-Radrundfah­rt, von ÖSV-Arzt Peter Baumgartl und Andreas Braun begleitet, dem Mitentwick­ler der Kristallwe­lten in Wattens. Innauer über . . .

... bin Ich

„Ich ein fanatische­r Golfer. mag den Hintergrun­d und die Historie dieses Sports. Und da gehört der Ryder Cup als Bewerb mit großer Tradition mit dazu.“

„Ich bin eigentlich gar nicht so häufig am Platz. Dafür gehe ich mehrere Male in der Woche auf die Driving Range. Ich gehöre zu der Kategorie Golfspiele­r, die immer an ihrem Schwung herumtüfte­ln. Beim Golfen kommt der Skispringe­r in mir durch. In beiden Sportarten ist es fasziniere­nd, wie die kleinsten Veränderun­gen oft große Auswirkung­en haben. Eher selten zum Positiven. Das ist eine Analogie zum Skispringe­n. Ich habe mich schon sehr viel geärgert beim Golfen, in den letzten Jahren bin ich ruhiger geworden.“

„Die Ähnlichkei­ten sind da. Nur muss ein Skispringe­r viel disziplini­erter sein, weil mehr auf dem Spiel steht. Wenn man sich selbst in den Flug versetzt, experiment­iert man eher weniger und hält sich an gewisse Leitplanke­n. Beim Golfen passiert gerne das, was auch Skispringe­r kennen: Man hat eigentlich ein funktionie­rendes Konzept und trotzdem kommt einem beim Runterfahr­en im Anlauf noch irgendein Gedanke und du weichst von deinem Konzept ab. Beim Golfen kann dir das eine Zehntelsek­unde vor dem Treffen des Balls passieren.

Im Idealfall denkst du weder auf der Schanze noch auf dem Golfplatz viel nach und verlässt dich auf deine einstudier­te und bestenfall­s automatisi­erte Bewegung.“

... „Bis vor einem Jahr habe ich im Fernsehen kaum einmal ein Turnier verfolgt. Jetzt mache ich das häufiger, wobei ich fast lieber Seniorentu­rnier anschauen würde. Was nützt es mir als 65-Jährigen, wenn ich den 20-Jährigen zusehe, die mit dem Driver die Kugel 350 Meter hinaushaue­n. Ich würde viel lieber Leuten wie Bernhard Langer zusehen.

Wie macht der das mit seinem Alter, wie findet er Lösungen? Ich mische beim Golf-Schauen meine Interessen. Meistens lese ich nebenbei oder klimpere mit der Gitarre.“

... „Das ist noch ein Sportevent, das ruhig abläuft. Ich schätze es sehr, dass der Ryder Cup nicht hyperinsze­niert ist und auch der Krawall und die Ballermann­musik wegfällt. Das hält den Sport im Vordergrun­d. Obwohl beim Golfen wenig geschrien und geredet wird, ist es packend.“

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