Bankomat-Sprenger sind gesuchte Rammbock-Bande
Wien/NÖ. Drei Niederländer sind in Haft, Täter krachten mit Autos in Geschäfte
Die Wucht der Detonation war so enorm, dass sogar Fenster in der Umgebung zu Bruch gingen, der Knall noch kilometerweit entfernt zu hören war. In der knapp 900 Einwohner zählenden Gemeinde Markgrafneusiedl in Niederösterreich sorgten am Freitag gegen 3.30 Uhr Früh Bankomat-Sprenger für eine unruhige Nacht. Betroffen war die örtliche Raika-Filiale, der Schaden dürfte enorm sein.
Kurze Zeit später steckten die Täter in der Skrabalgasse in Wien ihren Fluchtwagen in Brand. Weit kamen sie danach nicht mehr. Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten das Trio festnehhen men, die Holländer wurden unverzüglich zur Einvernahme gebracht.
Profi-Bande
Im Laufe des Freitags stellte sich heraus, dass die Fahnder eine Profi-Bande, die bereits seit einiger Zeit in Wien und Niederösterreich spektakuläre Coups verübt haben soll, gefasst haben dürften. Denn wie der KURIER erfuhr, geKriminalisten davon aus, dass es sich bei dem Trio auch um die berüchtigte Rammbock-Bande handeln könnte.
In Auslage gerast
Zumindest zweimal sollen die Verdächtigen mit gestohlenen Autos in Geschäfte gerast sein. Einmal krachten sie im Juni mit einem Auto in die Auslagenscheibe eines Juweliers im Donauzentrum in Wien, Wochen zuvor sollen sie dieselbe Juwelierkette in der SCS in Niederösterreich ins Visier genommen haben. Damals hatten sie einen Lieferanteneingang aufgebrochen und waren mit einem Pkw, den sie in der Nacht vor dem Einbruch gestohlen hatten, in das Shoppingcenter gefahren.
Nicht durchgeführt haben dürften die drei Holländer allerdings die beiden Rammbock-Einbrüche in eine Nobelboutique in der Wiener Innenstadt.
Offiziell hält sich die Exekutive zu den aktuellen Festnahmen noch sehr bedeckt. Für die kommende Woche wurde von der Landespolizeidirektion Niederösterreich eine Pressekonferenz angekündigt.