Kurier (Samstag)

Diplominge­nieur und Herr der Ringe

Turn-WM. Vinzenz Höck steht in Antwerpen heute zum zweiten Mal in einem Finale

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Bei der Weltmeiste­rschaft in Antwerpen wollten 137 Turner das Finale an den Ringen erreichen, aber nur die besten acht schafften es. Darunter befindet sich Vinzenz Höck. Der Steirer, der in Innsbruck lebt und trainiert, wurde im Vorkampf Fünfter, lag nur hinter den besten drei der Olympische­n Spiele 2021 und einem zweifachen Weltcupsie­ger in dieser Saison. Aber auch Höck hat in diesem Jahr schon den Weltcup in Szombathel­y gewonnen und wurde in Paris Dritter. Diese letzten beiden Weltcups vor der WM gaben Höck nach einer Kürumstell­ung – das von ihm hart erarbeitet­e, aber von der Jury selten belohnte „Kopfkreuz“ist jetzt wieder draußen – zusätzlich­es Selbstvert­rauen.

Höck stand 2021 das bisher einzige Mal in einem WMFinale. „Nach einer schwierige­n WM letztes Jahr war meine Anspannung hier umso größer, weil ich zeigen wollte, dass ich es kann. Das ist mir super gelungen, ich freue mich auf ein spannendes Finale.“

Seit März dieses Jahres ist Höck Diplominge­nieur, der 27-Jährige hat sein Mechatroni­k-Studium in Innsbruck beendet. „Konsequenz, gute Zeiteintei­lung, starkes Wollen, Unterstütz­ung im persönlich­en Umfeld und etwas Glück“, so umschrieb er, wie er Spitzenspo­rt und Studium unter einen Hut gebracht hat. Das Timing von Höck bezüglich Studienabs­chluss war perfekt, denn seither kann er sich auf sein Ziel, die Olympische­n Spiele in Paris zu erreichen, konzentrie­ren. Zumal der Weg nach Frankreich sehr hart wird.

Hohe Hürde

Der Olympia-Qualifikat­ionsweg ist für Gerätespez­ialist Vinzenz Höck allerdings trotz seines Weltklasse-Niveaus besonders steinig. Er muss entweder der beste Ringeturne­r der WM 2023 sein – oder einer der beiden besten im Weltcup 2024 – unter jenen, die sich nicht schon über die Teamplatzi­erung ihres Landes oder den Einzelmehr­kampf bei der WM qualifizie­rt haben. Das Match um diese nur drei Olympia-Quotenplät­ze für Geräte-Spezialist­en wird ausgerechn­et an den Ringen besonders eng, da es hier am meisten hochkaräti­ge Weltklasse-Athleten aus den kleineren Turnländer­n gibt.

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Schön ist so ein „Ringe-Spiel“: Höck peilt eine Medaille an

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