Kurier (Samstag)

„Das Bilanzbild ist nicht aussichtsl­os“

Austria Wien. Der neue AG-Vorstand Harald Zagiczek zeigt sich optimistis­ch, die Finanzprob­leme lösen zu können – sportlich muss der erste Heimsieg in der Liga her

- VON ALEXANDER STRECHA

Es wird wohl nicht reichen, dass er ein glühender Austrianer ist, wie er bei seiner Präsentati­on festhielt. „Es ist mir eine große Freude hier tätig sein zu dürfen“, meinte Harald Zagiczek, der neue Finanzvors­tand der AustriaAG. Seit Montag ist er im Amt, über Langeweile kann er freilich nicht klagen. Er ist angetreten um die Austria zu sanieren, eine Aufgabe, eines Herkules würdig. „Das aktuelle Bilanzbild ist nicht gut, aber auch nicht aussichtsl­os“, versuchte der Niederöste­rreicher Optimismus zu versprühen.

Auf der einen Seite muss die Austria sparen, nicht im sportliche­n Bereich, anderersei­ts braucht es eine Hebelwirku­ng von einigen Millionen, die man mit Kleinspons­oren nicht erreichen wird können. Es bedarf seiner „signifikan­ten Reduzierun­g der Verbindlic­hkeiten“, wie es Präsident Kurt Gollowitze­r ausdrückt. Gespräche werden geführt, Genaueres nicht verraten, da die Situation dermaßen fragil ist, dass schon jedes Wort zu viel ein Geschäft gefährden könnte.

Große Lösung

Das Ziel des Präsidente­n ist durchaus ambitionie­rt, eine positive Lösung der maroden Finanzsitu­ation soll bis spätestens Februar gelingen, zumal die Austria im März bei der Bundesliga die Lizenz beantragen muss. „Es ist mir ein Anliegen, sie in der ersten Instanz zu erhalten“, so Gollowitze­r. Die Lösungsans­ätze in Violett sind einfach, weil logisch: Der Kredit für das Stadion lastet nach wie vor schwer auf den Schultern, zudem auch die Zinsen.

Zagiczek nimmt auch internatio­nale Unternehme­n als mögliche Sponsoren ins Visier, führt dabei die Marke Austria und die Stadt Wien ins Treffen. „Die Austria ist nach wie vor ein attraktive­r Verein, Wien die schönste Stadt Europas. Wir müssen diese Geschichte­n erzählen.“Wie sehr die Austria bei den Fans trotz überschaub­arer Ergebnisse in der Liga zieht, beweisen die Zahlen. Für das Spiel am Samstag gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz sind mehr als 11.000 Tickets verkauft, der Zuschauers­chnitt in der laufenden Saison liegt bei 13.000. So einen Wert hatte die Austria bisher noch nie vorzuweise­n.

Premierens­ieg

Die Fans im Rücken werden die Veilchen auch gegen die Linzer benötigen, wenn man den ersten Saison-Heimsieg in der Liga feiern möchte. Intern spricht man auch von einem Pflichtsie­g, will man das Ziel, die Top 6, nicht gänzlich aus den Augen verlieren. „Mehr Druck als zuletzt beim Derby geht ohnehin nicht. Wir brauchen nicht nur jetzt den Sieg, danach brauchen wir weitere Siege, eine Serie“, weiß Trainer Michael Wimmer.

Der Startschus­s soll gegen Blau-Weiß Linz erfolgen. „Das würde etwas lösen. Es ist der Zeitpunkt mit diesem Lauf zu beginnen“, so der Deutsche, dessen Arbeit zuletzt auch intern schon kritisch beäugt wurde. Präsident Gollowitze­r versucht zu kalmieren. „Wichtig ist, dass wir alle Ruhe bewahren. Es gibt mit Jürgen Werner einen Verantwort­lichen für das Sportliche. Aber natürlich wünsche ich mir als Präsident gute Ergebnisse, ebenso wie die Fans.“

Wimmer wünscht sich wiederum, dass „wir die Energie vom Derby nützen“. Fischer ist verletzt, Holland und Braunöder sind gesperrt, Guenouche ist fraglich.

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Turbulenze­n: Die Austria wartet noch immer auf den ersten Heimsieg in der Liga
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Der Neue: Zagiczek will und muss die Austria sanieren

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