Nach Gewaltaufruf: Messerangriffe und Massendemos
Die Hamas rief nach einer „Botschaft des Zorns“: In Frankreich und China kam es zu Attacken, im Nahen Osten zu Protesten
Neben Bildern der Gewalt aus Israel und Gaza kamen am Freitag auch welche aus Frankreich und Peking dazu: Im nordfranzösischen Arras stürmte ein 20-Jähriger ein Gymnasium und verletzte mit einem Messer mehrere Menschen. Ein Lehrer wurde getötet. Augenzeugen berichteten, der Töter habe vorher „Allahu akbar“, übersetzt „Gott ist groß“, gerufen. Der Ex-Schüler soll auf einer Liste mit Personen gestanden haben, die als Sicherheitsrisiko im Zusammenhang mit dem radikalem Islamismus gelten.
In Peking wurde ein israelischer Diplomat auf offener Straße mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt – inmitten gleichgültig danebenstehender der Passanten. Das Video verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken.
Zuvor hatte der frühere Hamas-Führer Chaled Maschaal Muslime weltweit aufgerufen, sich dem Kampf gegen Israel anzuschließen und eine „Botschaft des Zorns“zu übermitteln. In Deutschland wurden deswegen geplante pro-palästinensische Kundgebungen verboten – in Berlin versammelten sich trotzdem rund 150 Menschen, die Palästinenserfahnen schwangen. In den USA verstärkte die Polizei ihre Patrouillen. In der Region Washington wurde die Präsenz an religiösen Stätten erhöht. Auch gab es strenge Sicherheitsvorkehrungen im gesamten Kapitolkomplex; einige Schulen blieben geschlossen.
Im Iran, Irak und in Jordanien gingen indes Tausende Menschen aus Unterstützung für die palästinensische
Bevölkerung auf die Straßen. In Teheran schwenkten Demonstrierende die iranische, palästinensische und Hisbollah-Flagge und hielten Plakate mit Aufschriften wie „Nieder mit Amerika“und „Nieder mit Israel“in die Höhe, wie Medien berichteten.
Israel selbst rief seine im Ausland lebenden Staatsbürger zur Vorsicht auf: „Es ist davon auszugehen, dass es in verschiedenen Ländern zu Protestveranstaltungen kommen wird, die in Gewalt umschlagen können.“