Kurier (Samstag)

„Bis zum Aha-Moment dauert es Jahre“

Start-ups. Andreas Spengel, Fintech-Experte beim Zahlungsdi­enstleiste­r Mastercard, über den österreich­ischen Markt und Trends in der Finanzbran­che

- VON PATRICK DAX

Die hohe Inflation, die Zinswende und geopolitis­che Unsicherhe­iten sind auch an Finanz-Start-ups nicht spurlos vorübergeg­angen. Viele der sogenannte­n Fintechs mussten massive Abwertunge­n hinnehmen und fuhren, wie zuletzt das Wiener Kryptowähr­ungs-Vorzeigeun­ternehmen Bitpanda, Verluste in dreistelli­ger Millionenh­öhe ein. Im Moment sei das Marktumfel­d schwierig, sagt Andreas Spengel, Senior Vice President bei Mastercard Deutschlan­d und Schweiz und Experte für den FintechMar­kt.

Von Ernüchteru­ng in Bezug auf die jungen Finanzunte­rnehmen will er aber nicht sprechen. Zum einen gebe es mit Künstliche­r Intelligen­z eine vielverspr­echende Technologi­e, die Geschäftsm­odelle in der Branche verändere. „Heute gibt es kaum ein Fintech-Unternehme­n, das KI nicht in die Strategie aufgenomme­n hat“, sagt Spengel. Zum anderen gebe es vor allem im Business-to-Business-Bereich eine hohe Dynamik. „Das Firmengesc­häft ist ein Wachstumsm­otor.“Vergangene Woche veranstalt­ete Mastercard in Wien ein Fintech-Forum, bei dem heimische Finanz-Start-ups ihre Lösungen präsentier­ten.

Der Zahlungsdi­enstleiste­r arbeitet seit Jahren weltweit mit jungen Unternehme­n zusammen. Unterstütz­t werden sie bereits in der Frühphase. Sie können das Know-how und die Services von Mastercard nutzen, auch Beteiligun­gen sind möglich. Start-up-Programme des Zahlungsdi­enstleiste­rs haben etwa heutige Branchengr­ößen wie Revolut, Razorpay oder Divido durchlaufe­n.

„Fintechs sind ein Katalysato­r und helfen uns, neue Technologi­en in den Markt zu bekommen“, sagt Spengel. Dass etwa mobiles Banking oder mobiles Bezahlen bei der breiten Masse angekommen

„Finanz-Start-ups sind ein Katalysato­r. Sie helfen uns, neue Technologi­en in den Markt zu bekommen“Andreas Spengel Fintech-Experte, Mastercard

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