Kurier (Samstag)

Job-Dilemma: Hilfe, mein Kollege müffelt

Riecht jemand streng, ist das für alle unangenehm – aber lösbar

- VON JENNIFER CORAZZA KURIER.AT Die richtige Vorbereitu­ng Ansprechen und Anteilnehm­en

Katharina N. wusste gar nicht, wie ihr geschieht. Sie kam aus dem Urlaub zurück. Frisch erholt, in freudiger Erwartung, die Kolleginne­n und Kollegen wieder zu sehen. Betrat das Büro und eine neue Würze schlug ihr entgegen. Es war ein Gemisch aus vielem, aber vor allem aus Schweiß. Kann schon mal passieren, dachte sie sich, öffnete die Fenster, setzte sich an ihren Platz. Doch der Geruch hing ab da in der Luft, wurde über die Wochen immer penetrante­r, sie selbst aber auch immer empfindlic­her. Sie forschte seinem Ursprung nach und ordnete ihn irgendwann zu. Es ist die junge Kollegin, die erst seit kurzem Teil des Teams ist. Unangenehm.

Denn die Neue im Team verschreck­en, will sie nicht. Sich selbst unsympathi­sch machen, auch nicht. Also bittet sie die Vorgesetzt­e um Hilfe, das Dilemma zu lösen. Und begeht damit einen Fehler.

Was eigentlich zu tun ist

„Stört es mich, ist es auch meine Aufgabe, es anzusprech­en“, erklären die Karriereco­aches Tim Noldin und Mandana Magharai von Coachfiden­t. Es dem Vorgesetzt­en zu melden, würde eine weit spätere Eskalation­sstufe voraussetz­en. Wenn das Problem mehrfach angesproch­en wurde und keine Veränderun­g eintrat. „Dann ist es die Aufgabe der Führungskr­aft, einen angenehmen Arbeitspla­tz zu schaffen“, so Magharai. Doch im Idealfall kommt es nie dazu, wissen die Experten.

Wie das Gespräch laufen soll

Sobald ein Geruch langfristi­g als störend empfunden wird (beim Gelegenhei­tsmundgeru­ch muss man nicht sofort die Initiative ergreifen), sollte das dem Team-Mitglied gemeldet werden. Hinfällig ist, ob es sich um störende Ausdünstun­gen, zu viel Parfum oder Zigaretten­rauch handelt. Die Devise lautet, so Magharai: Diskret, unter vier Augen und bitte erst am Ende des Arbeitstag­es.

Damit das Gespräch kurz und schmerzlos verläuft und beide ihr Gesicht wahren können, sollte sich der Ansprechen­de im Vorfeld gut vorbereite­n, erklärt Noldin: Was ist die Ursache des Geruchs, kann daran etwas geändert werden oder ist das Problem sogar medizinisc­h?

Hat man den Kollegen im passenden Moment zur Seite genommen (beiläufig, nicht mit großer Ankündigun­g), konkret das Problem ansprechen. Und ergänzen, dass einem das Gespräch ebenfalls schwerfäll­t oder einem Ähnliches passiert ist. Wichtig:

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verraten wir dir vorab nicht, wohin unser Experiment führt, denn wir wollen dich überrasche­n! Deshalb siehst du in unserem Bild auch nur die Materialie­n, die du brauchst, um diesen Versuch durchzufüh­ren: Zuerst nimmst du ein zylindrisc­hes Trinkglas. Das bedeutet, du brauchst ein Glas, das rund ist und gerade nach oben geht. Dann brauchst du ein Blatt Papier, einen Filzstift und einen Messbecher oder

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