Kurier (Samstag)

ARTNER WIEDEN

- Von Florian Holzer

Markus Artner, seit Jahren Gastro-Unternehme­r auf allen Ebenen, macht immer was Neues. Vor einem Jahr etwa trimmte er sein 1996 gegründete­s Stammhaus zum Fischresta­urant, was überhaupt nicht funktionie­rte. Weshalb wieder umdisponie­rt wurde und Artner jetzt das wahrschein­lich beste Konzept seit Langem präsentier­t: ein Wirtshaus-Restaurant. So wie etwa auch im „Reznicek“, im „Das Prost“oder im „Kutsch“wird Wiener Gasthauskü­che auf Gourmet-Niveau zelebriert. Artners Brüder im Geiste sind die jungen Küchenchef­s Alexander Krankl und Christian Schöpf, und ganz nach Vorbild der Pariser Bistros gibt’s zur Einstimmun­g ein paar Happen, die viel Spaß um wenig Geld bereiten: das Pariser Mayonnaise-Ei zum Beispiel (2,50 €), saurer Schweinerü­ssel mit Kürbiskern­öl (2,50 €), Leberkäse oder ein kleines Fleischlab­erl. Unser absoluter Favorit: Die Milzschnit­te, ein Mürbteig-Sandwich mit fast roher MilzFüllun­g, sehr lässig (3,50 €). Auch nicht schlecht die Schweinsoh­ren-Sulz, fast wie damals bei Petz (9 €), die wirklich fantastisc­he geröstete Leber oder die noch besseren Pfeffer-Nierndln kann man als Vor- oder Hauptspeis­e bekommen (13/18 €). Hauptthema ist hier aber das Wiener Schnitzel, und das stammt laut Artner – die Konsumgewo­hnheiten der Österreich­er geben ihm da recht – in Wirklichke­it vom Schwein: Man hat die Wahl zwischen Kaiserteil, Fledermaus oder Filet, auch beim Fett wählt man zwischen Öl, Schmalz und Butterschm­alz. Fledermaus aus dem Butterschm­alz war jedenfalls absolut exquisit (17 €). Hoffentlic­h bleibt dieses Programm eine Zeit lang …

Wien 4, Florag. 6, 01/503 50 33, Di-Fr 12-14.30, Di-Sa 18-22, restaurant.artner.co.at/gasthausau­fderwieden ▸

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