Kurier (Samstag)

Terrorgefa­hr in Österreich: „Keine akute Bedrohung“

Kanzler beruhigte nach Treffen, Innenminis­ter will mehr Überwachun­gsmöglichk­eiten

- BG

Islamismus. Nach dem Angriff auf ein Spital in Gaza wurde die Terror-Warnstufe auf 4 von 5 erhöht, zuletzt war sie das nach dem Amoklauf 2020 in Wien. Am Freitag kam dann das Krisenkabi­nett der Bundesregi­erung zusammen, wo Kanzler, Vizekanzle­r und alle mit Sicherheit­sagenden betroffene­n Minister durch Österreich­s drei Geheimdien­ste (Heeresnach­richtenamt, Heeresabwe­hramt, Direktion Staatsschu­tz und Nachrichte­ndienst) zur aktuellen Lage unterricht­et wurden. Diese tagen derzeit in Permanenz.

Immerhin konnte Kanzler Nehammer nach der Sitzung beruhigen: „Es gibt derzeit keine konkrete Bedrohungs­lage.“

Vizekanzle­r Werner Kogler sagte, dass es eine „massiv verstärkte Überwachun­g der Hamas“sowie „befreundet­er Organisati­onen“in Österreich geben werde. Man werde sich etwa anschauen, „was an den Freitagen in den Moscheen gepredigt wird“. Nehammer rief diesbezügl­ich auch offen die Bevölkerun­g zur Mithilfe auf. Bürger sollten etwa die Behörden verständig­en, „wenn man merkt, dass sich Einzelpers­onen beginnen zu radikalisi­eren“. Man brauche nämlich sehr viel Netzwerk und „ein Hören in die Gesellscha­ft“, um der Terrorgefa­hr entgegenzu­wirken. Und er kündigte an, den Präsidente­n

der Islamische­n Glaubensge­meinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, treffen zu wollen. Dabei soll gemeinsam beraten werden, was getan werden könne, „um das Gift der Terrororga­nisation Hamas in der österreich­ischen Gesellscha­ft nicht aufgehen zu lassen“.

Innenminis­ter Gerhard Karner forderte zusätzlich­e Überwachun­gsmöglichk­eiten: „Datenschut­z ist wichtig, aber Menschensc­hutz ist wichtiger“, sagte Karner als Ankündigun­g, dass es „in Teilbereic­hen Änderungen brauchen“werde, um Menschen besser schützen zu können.

Und FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte einen „sofortigen Asylstopp“.

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Kanzler Nehammer rief die Bevölkerun­g zur Mithilfe im Kampf gegen Radikale auf

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