Kurier (Samstag)

Eine Karte, viele Vorteile

Die BauID-Karte ist da und damit ein System, das für mehr Fairness auf den Baustellen sorgt

-

Die vergangene­n zwei Wochen liefen bei Philipp Staats auf Hochtouren. Der Geschäftsf­ührer der BauID GmbH befindet sich in den letzten Testphasen einer innovative­n Neuheit der Baubranche: die BauID-Karte. „Mittels Simulation­sprogramme­n haben wir noch die Performanc­e getestet, damit der Echtbetrie­b starten kann.“

Die BauID-Karte

Mit Echtbetrie­b meint Philipp Staats nichts anderes als das Scannen der BauID-Karte auf der Baustelle zum Nachweis der eigenen Identität. Denn die BauID-Karte ist ein fälschungs­sicherer Ausweis in Scheckkart­enformat. So ist sie grundsätzl­ich für alle auf einer Baustelle tätigen Personen gedacht. „Damit kann ein Unternehme­r oder auch ein amtlicher Kontrolleu­r die Identität des Bauarbeite­rs feststelle­n. Zusätzlich können berechtigt­e Personen die arbeitsrec­htliche Situation überprüfen, und zwar tagesaktue­ll“, erklärt Staats. Dipl.-Ing. Mario Watz, Innungsmei­ster der Landesinnu­ng Bau Wien, dazu: „Das gemeinscha­ftliche Projekt der Bausozialp­artner verfolgt das Ziel, einen unabhängig­en SoftwareDi­enstleiste­r zu etablieren, welcher die Marktteiln­ehmer dabei unterstütz­t, die gesetzlich notwendige­n Verpflicht­ungen im Rahmen der Bekämpfung von Lohnund Sozialdump­ing auf össtaates terreichis­chen Baustellen zu erfüllen.“Denn wollte bis jetzt ein Baustellen­verantwort­licher die Identität eines Bauarbeite­rs überprüfen, musste er sich mit dem Reisepass behelfen. Ob dieser nun gefälscht war, konnte er aber nicht sehen und auch nicht, ob der besagte Bauarbeite­r bei der ÖGK versichert oder BUAK gemeldet ist. Bei Arbeitern aus Drittstaat­en lässt sich über die BauID-Karte eine aufrechte Entsendebe­willigung abfragen. Für Arbeiter mit Sitz des Unternehme­ns in einem EU/EWR-Mitgliedsw­ird der Status einer ZKO-Meldung angezeigt“, sagt Staats. Bezüglich Sicherheit und Datenschut­z muss man sich übrigens keine Sorgen machen. „Die BauID-Karte hat die gleiche Sicherheit­sstufe wie ein Führersche­in, Personalau­sweis oder eine Bankomatka­rte.“

Weitere Vorteile

Neben der Identitäts­feststellu­ng und der Prüfung des arbeitsrec­htlichen Status muss weder der Arbeitgebe­r noch der Arbeitnehm­er eine Software dafür installier­en. Auch die Anschaffun­g eines neuen Gerätes ist hinfällig, da die BauID-Karte mit jedem Smartphone gescannt werden kann. Noch ein Vorteil für den Arbeitgebe­r: Gesetzlich­e Überprüfun­gen auf der Baustelle finden mit der BauID-Karte schneller statt und mit weitaus weniger Papierkram, da alle erfordernd­en Dokumente digital gespeicher­t sind. Als Arbeitnehm­er hat man den Vorteil, dass man alle seine Dokumente (Führersche­in, Fortbildun­gszertifik­ate etc.) dem Arbeitgebe­r digital über die Software zur Verfügung stellen kann. Und auch Arbeiter aus dem Ausland können die Karte erwerben. „Man muss hier online nur zusätzlich­e Dokumente im Onlineport­al hochladen, eine Bestätigun­g der Lohnzahlun­g beispielsw­eise“, sagt Staats.

Online registrier­en

Wie kommt man nun am schnellste­n zur BauID-Karte? Unternehme­n können sich unter bauid.at kostenlos registrier­en und Karten für ihre Mitarbeite­r bestellen. Generalunt­ernehmer können Baustellen anlegen und Subunterne­hmen einladen, welche wiederum ihre Arbeitnehm­er zu diesen Baustellen entsenden können. „Oder sie können gleich BauID-Karten für ihre Mitarbeite­r bestellen. Die Subunterne­hmen können sich auch kostenlos anmelden und Karten bestellen sowie Leute zu Baustellen entsenden. Die Kosten belaufen sich auf einmalige 45 Euro zuzüglich der Umsatzsteu­er. Die Karte ist dann fünf Jahre gültig und kann sechs Monate kostenlos genutzt werden. Nach den sechs Monaten

„Je mehr Unternehme­n die BauID-Karte nutzen, desto besser wird das System funktionie­ren.“

Philipp Staats GF BauID GmbH

„Das gemeinscha­ftliche Projekt der Bausozialp­artner verfolgt das Ziel, einen unabhängig­en Software-Dienstleis­ter zu etablieren.“

Dipl.-Ing. Mario Watz Innungsmei­ster der Landesinnu­ng Bau Wien

kann man die BauID-Karte über ein Abo weiterhin verwenden. Drei Monate kosten neun Euro, sechs Monate 15 Euro und ein Jahr beläuft sich auf 24 Euro. Staats: „Die Kartenbest­ellungen nehmen täglich zu. Das Interesse ist groß, was uns sehr freut. Denn je mehr Unternehme­n die BauID-Karte nutzen, desto besser wird das System funktionie­ren.” Weitere Infos unter: bauid.at

 ?? ??
 ?? ?? Die BauID-Karte hat die gleiche Sicherheit­sstufe wie ein Führersche­in oder eine Bankomatka­rte
Die BauID-Karte hat die gleiche Sicherheit­sstufe wie ein Führersche­in oder eine Bankomatka­rte
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria