Der Fußball im Schatten des Krieges
Israel und Palästina sollen wieder spielen
Trotz russischer Bomben und Hamas-Terror:
Ukraines Nationalelf liegt, obwohl sie kriegsbedingt nur außerhalb der Ukraine spielt, noch vor Italien auf Platz 2 (hinter England) in der EM-Qualifikation.
Die Israelis könnten sich gar erstmals für eine EM-Endrunde qualifizieren. Sofern sie (mit dem Salzburger Champions-League-Torschützen Oscar Gloukh) im November den von der UEFA neu vorgegebenen Fahrplan mit vier Quali-Spielen (darunter gegen die Schweiz) innerhalb von neun Tagen überhaupt einhalten können.
Vor wenigen Monaten, als in Israel auch noch sportliche Themen beschäftigten, trumpften Israels Auswahlen bei allen internationalen Nachwuchs-Turnieren auf. „Die Erfolge der U-19, U-20 und U-21 sind dem Willi Ruttensteiner und seinem vom ÖFB mitgebrachten Konzept zu verdanken“sagt Andreas Herzog, der unter Sportdirektor Ruttensteiner israelischer A-Teamchef war. In dieser Funktion gelang Herzog vor genau fünf Jahren Ungewöhnliches, „als ich beim 2:0 in der WM-Quali gegen Albanien sechs Juden gemeinsam mit fünf Arabern spielen ließ.“Ehe Herzog dafür in der Jerusalem Post ganzseitig gewürdigt wurde, musste er sich am Spielort Be’er Scheva noch die kritische Frage gefallen lassen, was er sich denn mit den Arabern gedacht habe. Die Antwort des – damals noch – ÖFB-Rekordinternationalen: „Nichts“. Ihn hätten nur sportliche Aspekte und nicht religiöse Hintergründe interessiert.
Keine PR-Fotos
Auch Alfred Riedl scherte sich nicht um die Politik, als er 2004 zu Palästinas erstem Teamchef bestellt wurde. Der Niederösterreicher ließ sich nie zu PR und Fotos mit Palästinenserführern missbrauchen, war nie in Gaza, trainierte mit seiner Auswahl in Ägypten. Und erreichte auf neutralem Boden in Katar ein 1:1 in der WM-Qualifikation gegen die hochfavorisierten Ballathleten des Irak.
Aktuell ist Palästinas Team Nummer 97 der Weltrangliste. Laut FIFA-Plan soll Palästina schon am 16. 11. gegen den Libanon in die WM-Qualifikation für 2026 starten. Soll ...