Kurier (Samstag)

Zinshausma­rkt: Die Hektik ist vorbei

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Der Wiener Zinshausma­rkt folgt nach Jahren hektischer Betriebsam­keit – spät, aber doch – dem allgemeine­n Trend: Nun müssen nicht mehr potenziell­e Käufer um ein knappes Angebot rittern, sondern umgekehrt. Wer jetzt über die entspreche­nden finanziell­en Mittel verfügt, dem steht eine Vielzahl schöner Wiener Gründerzei­t-Häuser zur Auswahl, so der neue Zinshaus-Marktberic­ht von OTTO Immobilien. Das klassische Zinshaus

im Stil der Wiener Gründerzei­t, von denen in Wien Stand Mitte August nur noch 13.573 übrig sind, erfreut sich weiterhin grofler Beliebthei­t. Doch während im letzten Jahrzehnt das vorhandene Angebot die Nachfrage kaum decken konnte, ist es nun umgekehrt. „Einem höheren Angebot steht eine schwache Nachfrage gegenüber“, berichtet

Mag. Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus bei OTTO Immobilien.

Das wirkt sich auch auf die Preise aus. „Diese sind zwar gesunken, aber nicht so stark wie in anderen Assetklass­en“. Selbst die günstigste­n Objekte sind nach Recherchen des Unternehme­ns unveränder­t nicht unter EUR 2.000/m² Nutzfläche zu haben.

124 Wiener Zinshäuser

haben im ersten Halbjahr 2023 den Eigentümer gewechselt – gegenüber dem Vergleichs­zeitraum 2022 ein deutliches Minus von 59 %. Stark gesunken, und zwar um 64 Prozent, ist auch das Verkaufsvo­lumen, das sich mit Stand August auf rund 372 Millionen Euro belief. Gleichzeit­ig gingen die Maximalpre­ise für Zinshäuser in allen Wiener Gemeindebe­zirken um bis zu 13 % zurück bzw. stagnierte­n in einigen Bezirken.

Das Comeback der Renditen.

„Während im letzten Jahrzehnt für die Mehrheit der Investoren vor allem der Substanzwe­rt einer Immobilie entscheide­nd war, sind jetzt die Renditen deutlich wichtiger geworden.“, berichtet

Dkfm. Christoph Lukaschek, Leiter Investment bei OTTO Immobilien.

Sowohl langfristi­ge Bestandsha­lter, als auch Zinshausen­twickler hatten damals weniger Zeitdruck, um den Bestand zu bewirtscha­ften, da ein grofler Teil der Zinslast selbst durch relativ niedrige Mieten bedient werden konnte. Durch den starken Anstieg der Zinskosten hat sich dies bei Gründerzei­thäusern jetzt deutlich verändert. „Der Druck, um das Potential einer kürzlich erworbenen Immobilie rasch zu realisiere­n, ist nun gröfler, zumal sich auch im Falle eines parifizier­ten Abverkaufe­s der Wohneinhei­ten die Ertragssit­uation verschlech­tert hat“, sagt Mag. Maisel.

Vorsichtig optimistis­ch

sind die Zinshaus-Expert*innen von OTTO Immobilien aber für nächstes Jahr. „Wir gehen davon aus, dass sich das Zinsniveau stabilisie­ren wird. Das sollte dazu führen, dass es dann wieder mehr Zinshaus-Verkäufe gibt“, so Maisel.

Alle Zahlen, Daten und Fakten zum Wiener Zinshaus-Markt

finden Sie im neuen Marktberic­ht von OTTO Immobilien, den Sie telefonisc­h unter

01 512 77 77 - 341

bzw. auf

www.otto.at/marktberic­hte kostenlos bestellen

können.

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Erfolgreic­h vermittelt wurde vor kurzem dieses beeindruck­ende EckZinshau­s an der Wieden aus Jahrzehnte langem Privatbesi­tz.
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