Kurier (Samstag)

Wiener Rechenaufg­aben und ein Grazer Nachspiel

Die Austria möchte die Serie gegen Lustenau prolongier­en

- VON ALEXANDER STRECHA UND HARALD OTTAWA

615 Minuten. So lange wissen die Austrianer mittlerwei­le nicht mehr, wie sich ein Gegentor anfühlt. Einerseits, weil die Defensivar­beit Früchte und Früchtl trägt, anderersei­ts weil Fortuna eine getreue Mitspieler­in war. Abwehrchef Marvin Martins, als Außenverte­idiger geholt und zwischenze­itlich umfunktion­iert zum Innenverte­idiger, hält den Teamspirit für das ausschlagg­ebende Argument, warum es seit Wochen besser läuft. Am Samstag will man daheim gegen Lustenau die Serie prolongier­en.

Auf den ersten Blick könnte man gegen den Tabellenle­tzten eine leichte Aufgabe vermuten, doch Trainer Michael Wimmer will davon nichts wissen. „Das ist für uns ein extrem wichtiges Spiel, das muss in die Köpfe der Spielern rein. Weil wir keinen Zentimeter Spielraum haben und weiter Siege benötigen.“Die positive Serie sei nötig gewesen, um die Top 6 wieder in Sichtweite zu haben. „Ich würde aber nie behaupten, dass wir durch die heikle Phase durch sind. Das zeigt mir der Blick auf die Tabelle.“

Rechenaufg­abe

So wie Wimmer in Krisenzeit­en nicht alles schlechtre­den wollte, so stimmt er nun keine Lobeshymne an. „Auch jetzt machen wir nicht alles gut. Wir brauchen eine Konstanz über 90 Minuten.“Die Austria liegt auf Rang sieben, punkteglei­ch hinter Rapid. Auf den Fünften, Hartberg, fehlen schon vier Zähler. Wimmer ist kein Freund der Rechnereie­n, auf Nachfrage skizzierte er die violette Marschrout­e. „Zuletzt haben 30 Punkte gereicht. Wir wollen bis Weihnachte­n so nahe wie möglich dran sein und uns eine gute Ausgangspo­sition erarbeiten.“Dafür braucht es in diesem Jahr noch weitere Siege.

Es war ein Cup-Fight, wie man es sich wünschen darf. Im Duell zweier Tabellenfü­hrer vereint lieferten sich Sturm und der GAK ein heißes Derby, das am Ende mit einem knappen 3:2-Erfolg von Sturm endete. Der GAK lag zur Pause 2:1 voran, hätte die Partie sogar vorentsche­iden können. „In den zehn Minuten nach der Pause müssen wir das 3:1 machen. Da haben wir überragend gekontert“, brachte GAK-Trainer Gernot Messner das größte Versäumnis seiner heroisch kämpfenden Truppe auf den Punkt. „Da hat uns der GAK am Leben gelassen“, sagt Sturm-Trainer Christian Ilzer. „Aber ab der 60. Minute haben nur noch wir gespielt.“

Weniger angenehm war das Vor- und Nachspiel. Am Ende stand nicht nur der Viertelfin­aleinzug von Sturm zu Buche, sondern acht verletzte Fans und 60 Anzeigen. Bis kurz nach Mitternach­t war die Polizei im Großeinsat­z, was eher nicht am Konzert des Rappers Sido lag.

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Durchgeset­zt: Die Austria hatte in den letzten Spielen stets das bessere Ende für sich

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