Zukunft der RBI in Russland bleibt weiter ungewiss
Entscheidung wohl kaum vor Jahresende
Raiffeisen. Zuerst hieß es bis Ende September, dann war von Jahresende die Rede und nun ist auch dieser Termin „sehr unwahrscheinlich“, teilte Johann Strobl, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI) zum Zeitpunkt der Entscheidung über die Zukunft der russischen Tochter am Freitag mit. „Die Bank muss erst die Möglichkeiten für einen Verkauf ausschöpfen, bevor man sich für eine Abspaltung entscheidet“, sagte Strobl im Rahmen der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal.
Generell seien beide Optionen (Verkauf oder eine Abspaltung) noch völlig offen und die Bank mache dabei gute Fortschritte. Dass er vom Zeitplan abrücke, liege daran, „dass wir nach wie vor einen klaren, vielleicht sogar einfacheren Weg zur Dekonsolidierung durch einen Verkauf sehen“. Die Bank benötige aber zahlreiche regulatorische Genehmigungen in Russland und Europa. Wie lange das dauere, könne er nicht sagen. „Wir sind immer noch in einer eher optimistischen Stimmung.“
Die RBI verbuchte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang um etwa ein Fünftel auf 879 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit einem noch stärkeren Rückgang auf 630 Millionen Euro gerechnet. Der Zinsüberschuss stieg auf von 1,39 auf 1,44 Milliarden Euro, während sich der Provisionsüberschuss von 1,12 Milliarden auf 667 Millionen Euro verringerte. Grund dafür waren niedrigere Erträge aus dem Fremdwährungsgeschäft in Russland. Ohne das Geschäft in Russland und Belarus hätten die beiden Kernerträge um 20 Prozent zugelegt.