Kurier (Samstag)

Welche Schule passt zu meinem Kind?

Die Entscheidu­ng für die richtige Schule stellt Eltern und Kinder vor Herausford­erungen. Eine Expertin gibt Tipps, wie die Wahl glückt

- VON MARLENE PATSALIDIS

Die Schulzeit ist oft unvergessl­ich. „Und nicht selten fürs weitere Leben prägend“, erklärt Iris Kandlbauer. Sie ist AHS-Lehrerin für Deutsch und Englisch – als Schulberat­erin coacht sie Eltern, wenn es um die Wahl der richtigen Schule geht. Aus Erfahrung weiß sie: Gerade, weil sich viele Mütter und Väter allzu gut an ihre eigene – womöglich nicht ganz unbeschwer­te – Schulzeit erinnern, ist der Druck bei der Schulwahl groß.

Aufs Kind schauen

Wie viel Wahlfreihe­it Eltern und Kindern dabei offensteht, hängt von der Schulstufe ab. „Bei der Volksschul­e kann man begrenzt mitgestalt­en: Man wird einem Schulspren­gel zugewiesen, der vom Wohnort abhängig ist.“Wer sich gegen die zugewiesen­e Schule entscheide­t, kann aus einem großen Angebot an kostenpfli­chtigen Privatschu­len wählen (siehe Infobox). Beim Wechsel in eine höhere Schule, etwa ein Gymnasium, ist die Wohnortnäh­e ebenfalls wichtig, aber nicht so entscheide­nd. „Hier werden Wünsche in der Regel angenommen.“

Doch was macht eine gute Schule nun aus? „Es gibt nicht das eine Merkmal, auf das man achten sollte“, sagt Kandlbauer. Sie rät vielmehr, den Blick auf den Nachwuchs zu lenken. „Die Kriterien für eine gute Schule orientiere­n sich am Kind.“Ist es zurückhalt­end, macht es Sinn auf eine überschaub­are Größe zu achten. Nimmt es gerne Nachmittag­sangebote in Anspruch, ist eine größere Einsind, richtung die bessere Wahl. „Hat es einen Hang zum Musikalisc­hen, aber zwei linke Füße, wird es im Sportgymna­sium nicht glücklich werden. Da kann die Schule noch so toll sein“, bringt es Kandlbauer auf den Punkt.

Kinder bevorzugen unterschie­dliche Umgebungen und Anreize, wenn es ums Lernen geht. „Es gibt Schulen, die projektbas­ierter arbeiten und mehr freies Lernen anbieten. Und es gibt andere, in denen mehr Frontalunt­erricht und wenig Fächerüber­greifendes am Programm stehen. Beides hat seine Berechtigu­ng. Wichtig ist, dass das Lernklima zum Kind passt.“Privatschu­len

auch das betont Kandlbauer, nicht automatisc­h die bessere Wahl. „Es gibt tolle öffentlich­e Schulen und genauso private, wo sich Kinder nicht wohlfühlen.“

Vorauswahl treffen

Für die Wahl der richtigen Bildungsei­nrichtung sollte man genügend Zeit einplanen. „Am besten man hört sich ein bis zwei Jahre vor Schuleinst­ieg oder -wechsel um und erfragt Erfahrunge­n bei anderen Familien.“Kleinere Kinder sollten nicht zu früh in den Entscheidu­ngsprozess einbezogen werden. „Das kann überforder­nd werden. Am besten man trifft eine Vorauswahl und sieht sich mit Kind gezielt zwei bis drei Schulen an.“

Was Kandlbauer allgemein beobachtet: „Früher lag der Fokus auf dem Funktionie­ren in der Schule. Heute wird Wert darauf gelegt, dass es dem Kind auch gut geht.“Eine erfreulich­e Entwicklun­g, findet die Beraterin. „Wenn Kinder lernen, dass auf ihre Bedürfniss­e geachtet wird, bekommen sie später selbst ein Gespür dafür und können sich besser daran orientiere­n.“

Auch wenn man sich intensiv mit der Schulwahl auseinande­rsetzt, kann es passieren, dass der Nachwuchs dort letztlich unglücklic­h ist. Kandlbauer warnt vor voreiligen Entschlüss­en:

„Man sollte sich erst auf die Suche nach der Wurzel des Problems begeben. Im Gespräch mit dem Kind, aber auch den Lehrerinne­n und Lehrern oder dem schulpsych­ologischen Personal.“Lassen sich die Probleme nicht beheben, sollte man vor einem Schulwechs­el nicht zurückschr­ecken. „Manchmal ist tatsächlic­h die Umgebung schuld. Dann kann ein Neustart Wunder wirken.“

Die Schule ist und bleibt ein prägender Puzzlestei­n im Leben. Kinder müssen nicht alles an der Schule lieben. „Sie sollten aber in und außerhalb der Schule einen fröhlichen und ausgeglich­enen Eindruck machen.“

hat das MarioUnive­rsum bisher hervorgebr­acht. Mit dabei sind Abenteuer von Figuren wie Yoshi und Luigi, die eigene Games bekommen haben

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Welche Schule ist denn nun die richtige? Diese Frage beschäftig­t viele Eltern – und natürlich auch Kinder

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