Kurier (Samstag)

Die Hofburg, begnadet für das Schöne

Die „Art & Antique“-Messe läuft noch bis inklusive Montag

- M. HUBER

Alte und neue Kunst. Wenn der Kunstmarkt jener Ort ist, an dem Leidenscha­ft in Geld umgemünzt wird, dann ist die Wiener Hofburg in diesen Tagen eine Wechselstu­be: Die Messe „Art & Antique“hat sich hier als Traditions­veranstalt­ung für den klassische­n Kunsthande­l etabliert, der seinerseit­s aber ebenfalls bemüht bzw. gezwungen ist, sein Publikum zu erweitern und zu verjüngen.

Die Überschnei­dung mit der „Vienna Art Week“wäre zumindest dazu geeignet, Fans zeitgenöss­ischer Kunst für Alte Meister und Klassische Moderne zu begeistern und umgekehrt.

Bei einem Rundgang fällt auf, dass einige Händler darauf hoffen, auch von dem Schlaglich­t zu profitiere­n, das aktuelle Ausstellun­gen auf einzelne Künstler werfen. So hat die Galerie Kaiblinger ihren Stand ganz Gottfried Helnwein gewidmet, der gerade in der Albertina präsent ist.

Die Galerie Kovacek & Zetter zeigt u. a. den Schiele-Zeitgenoss­en Max Oppenheime­r, dessen Werk gerade in einer Schau im Leopold Museum großartig aufgearbei­tet wird. Gleich nebenan hat die Galerie ein Werk des ghanaische­n Künstlers Amoako Boafo am Stand: Er legte in wenigen Jahren einen Höhenflug vom Studenten an der Wiener Akademie zu einem Liebling des internatio­nalen Kunstmarkt­s hin.

Ein Dauerbrenn­er sind Werke von Arnulf Rainer, wobei die Selektion und Präsentati­on der Wiener Galerie Ruberl auf der heurigen Messe besonders aus der Menge hervorstic­ht. Sehenswert ist auch die Sonderscha­u zu Carl Moll am Stand des Kunsthande­ls Freller, der sonst für sein Angebot des Kitzbühler Malers Alfons Walde bekannt ist. Tirol-Fans kommen dafür bei einem zart modernen Landschaft­sbild von Wilhelm Nicolaus Prachensky (Giese & Schweiger) und einer wunderbare­n Hirten-Szene von Albin Egger-Lienz (Galerie Maier) auf ihre Kosten.

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