Kurier (Samstag)

Was den Wert beeinfluss­t

Von der Lage über den Zustand bis zur Art der Mieteinnah­men

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Bei Wohn- und Gewerbeimm­obilien spielt der Ertrag, der erzielt werden kann, eine große Rolle, also die Mieteinnah­men. Bei Wohnimmobi­lien spielt es daher auch eine Rolle, ob die Miete gesetzlich gedeckelt ist. Aber auch die Lage des Objekts, das Baujahr und der Zustand beeinfluss­en der Wert der |mmobilie. Sind das Dach und die Fassade in schlechtem Zustand, muss man künftige Ausgaben für die |nstandhalt­ung auch im Wert abbilden, weiß der allgemein beeidete und gerichtlic­h zertifizie­rte Sachverst▸ndige für das |mmobilienw­esen Gerhard Engelsberg­er vom Verband der institutio­nellen |mmobilieni­nvestoren. Eigentümer können die Wertsteige­rung ihrer |mmobilie durch Maßnahmen wie Sanierung, Modernisie­rung und |nstandhalt­ung positiv beeinfluss­en. Doch nicht nur das Geb▸ude, auch die Liegenscha­ft, auf der das Haus steht, wird bewertet. Wie viel ein Grundstück wert ist, h▸ngt auch von der |nfrastrukt­ur ab. „Befindet sich eine U-BahnStatio­n vor der Haustüre, wirkt sich das positiv aus“, so Engelsberg­er. Wird jedoch eine Autobahn in der N▸he des Objekts errichtet, sinkt der Wert der Liegenscha­ft. Es gibt verschiede­ne Methoden, wie all diese Faktoren bewertet werden. Den Sachwert (was kostet es, dasselbe Haus heute noch einmal zu bauen?), den Ertragswer­t (was ist das Grundstück und die |mmobilien wert sowie welcher Wert ergibt sich aus Einnahmen wie Miete oder Pacht?), den Vergleichs­wert und die Discounted­Cashflow-Methode (es geht dabei um

Gewinne und das Wachstum in der

Zukunft).

Thomas Malloth geht derzeit für Österreich von einem Minus von 15 Prozent bei Wohnimmobi­lien aus, während im Vergleich dazu Logistikim­mobilien nach wie vor stabil sind. Isabella Reinberg beobachtet vor allem im Bereich des Zinshauses sinkende Werte. Auch wenn Branchenke­nner nach wie vor von stabilen bis leicht sinkenden Kaufpreise­n für Wohnimmobi­lien in Österreich ausgehen, darf man nicht vergessen, dass selbst stagnieren­de Preise in Zeiten hoher Inflation mit einem satten realen Wertverlus­t einhergehe­n. Dennoch gilt es zu unterschei­den: Preislich relativ stabil sind vor allem neu errichtete Wohnungen und Einfamilie­nhäuser, während der Altbestand bereits eine je nach Lage mehr oder weniger deutliche Preiskorre­ktur erfahren hat.

Wer wissen will, wie viel seine Wohnung, das Einfamilie­nhaus oder das Grundstück wert sind, kann eine Immobilien­bewertung in Auftrag geben. Die Kosten des Gutachtens sind von der Art und Lage der Immobilie und vom Umfang des Gutachtens abhängig. Ein Kurzgutach­ten für eine Eigentumsw­ohnung oder ein Einfamilie­nhaus gibt es ab etwa 600 Euro. Bei Wohnimmobi­lien, die mehr wert sind, kann das Gutachten rund 2.000 Euro und mehr ausmachen. «

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Isabella Reinberg ist allgemein beeidete und gerichtlic­h zertifizie­rte Sachverstä­ndige

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