JETZT WERDEN AUCH DIE GÄRTNER GRÜNER
„bellaflora“ist 45 Jahre alt. Die österreichische Gartencenter-Kette hat in diesen Öko-Standards gesetzt.
Von Unternehmerin Hilde Umdasch dringt nicht viel Privates an die Öffentlichkeit. Kein Geheimnis ist es aber, dass sie auch in ihrem eigenen Garten eine Ökopionierin war. Es überrascht also nicht, dass sie ihrem Gartencenter „bellaflora“, das 1978 als erster Selbstbedienungsmarkt dieser Branche eröffnet wurde, eine grüne DNA mit auf den Weg gab.
Eine IMAS-Umfrage unter Hobbygärtnern zeigt, dass immer mehr Menschen ihr privates Grün „giftfrei“, das heißt ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz und ohne „Kunstdünger“genießen wollen. Der oberösterreichische Familienbetrieb mit heute 27 Standorten hat dabei seine Klientel unterstützt und zu einer Bewusstseinsbildung für naturnahes Gärtnern beigetragen. Mitbewerber mussten mitziehen. „Unser Mut hat sich gelohnt,“sagt Hilde Umdasch rückblickend. Ein „bellaflora-Standard für den nachhaltigen Gartenbau“wurde gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau entwickelt. Alles, was aus heimischen Gartenbaubetrieben kommt, ist jetzt diesem verpflichtet. Unter anderem ist er beispielsweise durch eine Negativliste von Pestiziden gekennzeichnet, aber auch durch soziale Kriterien. Und jede fünfte Pflanze entspricht heute schon den Vorgaben eines mit „Global 2000“erstellten „Grenzwertkatalogs“, erklärt Helmut Follrich vom „bellaflora“-Einkauf. Als gewagt galt 2013/14 die Entscheidung, alle chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel aus den Verkaufsregalen zu entfernen und auch ausschließlich Düngemittel, die den Kriterien der Biolandwirtschaft entsprechen, zu verkaufen. Der Umsatz stieg um 20 Prozent mit den jetzt naturnahen Produkten.