Das Netzwerk der Spielerhilfe
Spekulationen über Finanzierung des aufwendigen Vereins
zu werden. Wie sich der Verein finanziert, will er nicht verraten. Er bietet lediglich gegen Anmeldung sowie unter Wahrung der Geschäftsgeheimnisse Einblick in die Buchhaltung an. Er gehe nicht gegen illegale Anbieter vor, da dies die staatlichen Stellen wie die Finanzpolizei selbst tun würden.
Eine direkte Verbindung lässt sich nicht finden. Doch es gibt eine Reihe von Auffälligkeiten.
Die Spielerhilfe domiziliert an exakt derselben Adresse in Wels, an der bis 2022 einige Firmen der Flumen-Privatstiftung von S. eingetragen waren, die zum Netzwerk der illegal tätigen internationalen Gruppierung gehören. Darunter eine Immobilien-Gesellschaft mit albanischer Hälfte-Beteiligung. Vorstand der Stiftung war in der Vergangenheit der Welser FPÖ-Bürgermeister und Anwalt Andreas Rabl.
Rechtlichen Beistand erhält Holubar von einer Anwältin in Graz. Diese beteuert, nicht für Kajot oder Herrn S. zu arbeiten. Dem KURIER liegt jedoch eine Honorarnote vor.
Außerdem wurde ein „Unterstützungsverein für Geschädigte“gegründet, der ebenfalls Holubar zuzurechnen ist. Obfrau ist die Gattin. Der Verein tritt nicht öffentlich auf, fragt sich, wie er an Geschädigte kommen will. Der Verein habe „nie operative Tätigkeiten entfaltet“, sagt Holubar. Wie viele Geschädigte eigentlich die Spielerhilfe vertritt, verrät er nicht.
Aber aus welchem Grund sollten illegale Glücksspielritter überhaupt einen Verein gegen legale Anbieter unterstützen? Um deren Image bei den anstehenden Lizenzvergaben für Casinos, Lotterien und Online-Gaming in Sachen Spielerschutz zu beschädigen, meinen Marktexperten. Holubar kämpft übrigens auch persönlich gegen die Casinos, er fordert in zwei Verfahren Spielverluste von rund 1,3 Millionen zurück.