Aus dem Archiv
um vier Prozent. Rahmenrechtliche Verbesserungen wurden generell abgelehnt. Geeinigt hat man sich dann trotzdem – und das ohne Streik. Auf eine Erhöhung von 9,3 Prozent.
Nulllohnrunde der 80er
Die Inflation hatte sich in den späten 1980ern vom zweiten Ölpreisschock erholt. Trotzdem gingen die Gewerkschafter 1986 mit einer harschen Forderung in die Verhandlung. 6,5 Prozent mehr Lohn bei einer Inflation von 1,7 Prozent war das Eröffnungsangebot. Arbeitgeber verstanden diese Forderung nicht, entnimmt Marliese Mendel
Wichtiger Hinweis:
Ein KV-Abschluss ist seitens des ÖGB immer gesamtheitlich zu betrachten. Also inklusive Lohnabschluss und Rahmenrecht (Arbeitszeit, Sonderzahlungen)
1956: 2,8 Prozent Inflation, 6 bis 9 Prozent Lohnerhöhung
1969: 3,1 Prozent Inflation, bis zu 9 Prozent Lohnerhöhung plus Arbeitszeitverkürzung auf 40 Stunden sowie Verbesserung des Weihnachtsgeldes
1975: 8,4 Prozent Inflation, rund 7,5 Prozent Lohnerhöhung und damit unter der Teuerung
2022: 8,6 Prozent Inflation, bis 7,4 Prozent Lohnerhöhung dem Archiv. Schließlich hatten ihre Arbeitnehmer einiges an Freizeit dazu gewonnen.
Erst in diesem Jahr wurde die fünfte Urlaubswoche eingeführt. Das musste von Unternehmen finanziell abgefangen werden, genauso wie eine schwächelnde Auftragslage aufgrund des sinkenden Dollars. Das Gegenangebot: eine Nulllohnrunde, die wiederum einen Streik in 800 Betrieben als Antwort erntete. Mehr als 150.000 Mitarbeiter protestierten, bis die Unternehmer einlenkten und es zu einem Abschluss kam. Bis zu 3,5 Prozent mehr Stundenlohn sowie eine Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden.