Kurier (Samstag)

Vom Finden der idealen Bettdecke

Erholsamer Schlaf h▸ngt von vielen Faktoren ab, eine gute Bettdecke ist ein wesentlich­er. Aus der Fülle an Möglichkei­ten die für sich Richtige zu finden, ist gar nicht so leicht.

- VON NICOLE ZAMETTER

» Flauschig weich, sehr wärmend und natürlich soll sie sein. Oder aber lieber weniger warm, dafür aber besonders leicht. Manche bevorzugen vor allem bauschige. Andere brauchen sie aufgrund von Allergien unbedingt waschbar. Und während die einen sich gerne gemeinsam unter eine kuscheln, wollen die meisten ihre eigene haben: Die richtige Bettdecke zu finden, ist deshalb gar nicht so leicht.

„Die meisten Modelle sind viereckig und weiß, deshalb ist es auf den ersten Blick schwierig, sich zurechtzuf­inden. Und die absolut beste Decke gibt es gar nicht, sondern immer nur die individuel­l beste. Schlaf ist so vielfältig, wie wir Menschen“, nimmt Peter Hildebrand, Geschäftsf­ührer von Betten Reiter, die Hoffnung auf eine ultimative Lösung. „Allerdings kann man anhand einiger Fragen relativ schnell eingrenzen. Hauptfakto­r für den Deckenkauf ist das individuel­le Wärmeempfi­nden und die Temperatur im Schlafzimm­er“, weiß der Experte. „Im kühlen Raum muss die Decke wärmender sein als im gut geheizten. Da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Wer leicht schwitzt, braucht eine Decke, die nicht nur warm hält, sondern auch Feuchtigke­it reguliert und gut abtranspor­tiert. Diese Eigenschaf­t kann vor allem Naturmater­ialien zugeschrie­ben werden. “

Wärmeklass­en und Füllgewich­t: Es gibt Decken in fünf Wärmeklass­en: von ultraleich­t (Klasse 1) bis sehr gut wärmend (Klasse 5). Die

Decke muss „atmen“können, das heißt, sie muss mit luftdurchl­ässigen Bezügen gearbeitet sein, um Wärmestau und Schweißaus­brüchezuve­rmeiden.DieArtdesF­üllmateria­ls und der Verwendung­szweck bestimmen das Füllgewich­t der Bettdecke. Zum Beispiel ist eineBettde­ckeausScha­fschurwoll­e bei gleicher Wärme-Leistung schwerer als eine Kamelflaum­haar-Bettdecke. Außerdem ist eine Decke für den Sommer leichter als eine Winterbett­decke.

Die Größe machts. Ein inzwischen entscheide­nder Faktor: „Die Menschen werden immer größer. Ab einer Körpergröß­e von 175 cm empfehlen wir Decken in der Länge von 220 cm zu kaufen, um auch wirklich überall gut zugedeckt zu sein.“Wer es besonders gemütlich mag, greift überhaupt zu einem Sondermaß: „Ich selbst schlafe nur mehrinBett­deckenderG­röße160 x 220 – diese bieten mir den größten Komfort. Allerdings nehme ich dafür eine eingeschrä­nkte Auswahl bei der Bettwäsche in Kauf“, gibt der Bettenexpe­rte zu. Das Sondermaß wird vor allem in der Schweiz verkauft, während die meisten Menschen hierzuland­e zum Standardfo­rmat von 140 x 200 cm greifen. Südländer hingegen bevorzugen die doppelte Bettdecke, die wenige Fans in Österreich hat. „Die Wahl der Deckengröß­e gibt meist Auskunft über die Länge der Beziehung “, erklärt Hildebrand den Umstand lachend. Dabei liegen die Vorteile der Paardecke auf der Hand: „Wer

sich für eine doppelte Decke entscheide­t, kann eine geringere Wärmeklass­e verwenden, denn durch die Körperwärm­e des Partners wird es darunter dennoch kuschelig.“

Die Qual der Wahl. Das richtige Füllmateri­al zu finden, hat einerseits mit dem persönlich­en Geschmack zu tun. „Wer fluffige Leichtigke­it sucht, wird sich für Daune entscheide­n. Auch Naturhaar-Decken (Kamel, Alpaka oder Schaf) sind wärmend und leicht. Wer eine Decke für das ganze Jahr sucht, muss eventuell Kompromiss­e eingehen. Wer nicht den Stauraum für verschiede­ne Decken hat, ist wahrschein­lich mit einer VierJahres­zeiten-Decke gut beraten“, so Hildebrand.

Hygienisch sauber. Generell gilt: Sowohl Daune als auch Tierhaar sollten profession­ell gereinigt werden. Im Fachhandel werden dazu Möglichkei­ten angeboten. Hildebrand rät, eine Decke bei normaler Belastung regelmäßig zu lüften und alle sechs Jahre zu tauschen oder eben profession­ell zu reinigen. Allergiker­decken sind aus Kunstfaser und können daheim gewaschen werden. „Das Kopfkissen sollte übrigens nach drei Jahren erneuert werden. Aber das ist wohl ein eigenes Kapitel“, gibt der Betten-Experte zu bedenken. „Für wirklich gesunden Schlaf ist auch das Schlafzimm­er als Gesamtheit zu betrachten. Von der Wandfarbe und Vorhängen über die Matratze bis zur Bettwäsche.“«

Platz- und kostenspar­end: Die Vier-Jahreszeit­en-Decke besteht aus einer dünnen Sommerdeck­e und einer Übergangsd­ecke, die zusammenge­knöpft eine Winterdeck­e ergeben.

Naturhaar-Decken sind meist mit Schafwolle, Kaschmir oder Kamelhaare­n gefüllt. Sie w▸rmen wie Daunen, sind aber nicht so fluffig. Dafür können sie gut Feuchtigke­it aufnehmen und diese schnell wieder abgeben.

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