Kurier (Samstag)

Staat entgehen durch Privatjets Steuereinn­ahmen in Millionenh­öhe

Die Umweltorga­nisation Greenpeace fordert Verbot der Flüge

- PDAX

Berechnung. Weil Unternehme­n Flugkosten steuerlich vom Gewinn absetzen können und weil Kerosin nicht besteuert wird, entgehen dem österreich­ischen Staat laut Greenpeace jährlich Einnahmen in der Höhe von 77 Millionen Euro. Privatjets seien auch das klimaschäd­lichste Verkehrsmi­ttel, heißt es in einer Aussendung der Umweltorga­nisation vom Freitag.

Die Emissionen sind nach Berechnung von Greenpeace 50 Mal höher als bei einer Zugfahrt. Rund 149.000 Tonnen CO2 seien mit privaten Flügen im vergangene­n Jahr in Österreich verursacht worden.

Nach Schätzunge­n von Greenpeace fanden im Vorjahr 40.700 Privatjet-Flüge mit einem Verbrauch von 57 Millionen Litern Kerosin von heimische Firmen statt. Offizielle Erhebungen zu Geschäftsr­eisen mit Privatjets gibt es nicht. Greenpeace leitet seine Zahlen aus Luftfahrts­tatistiken und Angaben der Privatjet-Anbieter ab.

Ruf nach Verbot

Gemeinsam mit dem Schauspiel­er Cornelius Obonya und Marlene Engelhorn, Millionen-Erbin und Aktivistin der Initiative „Tax Me Now“, tritt Greenpeace für ein Verbot von Privatjet-Flügen ein. „Unternehme­n, die bei ihren

Geschäftsr­eisen auf extrem klimaschäd­liche Privatjets setzen, bekommen dafür noch Steuerzuck­erln als Belohnung. Inmitten der eskalieren­den Klimakrise ist das ein Skandal“, sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexp­ertin bei Greenpeace in Österreich.

Die Umweltorga­nisation verweist bei ihrer Forderung nach einem Verbot von Privatjet-Flügen auch auf eine vor Kurzem durchgefüh­rte Umfrage zu dem Thema. Demnach befürworte­n 61 Prozent der Österreich­erinnen und Österreich­er ein Verbot von Privatjets, 79 Prozent sprechen sich für eine Kerosinste­uer aus.

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