Kurier (Samstag)

Wie Spaghetti dabei helfen, die Merkleistu­ng zu steigern

Bei der Mnemotechn­ik bekommen Dinge, die man sich merken will, einen bestimmten Platz

- KURIER.AT/FAMILY

Das ist sicher auch schon einmal dir oder jemandem aus deiner Familie passiert: Man steht im Supermarkt und hat vergessen, was man einkaufen wollte. Oder zumindest fällt uns ein wichtiges Lebensmitt­el nicht mehr ein.

Grundsätzl­ich sind wir Menschen eher schlecht darin, uns Informatio­nen zu merken, die mit unserem Leben nicht unmittelba­r etwas zu tun haben.

Was wir uns allerdings sehr gut merken können, sind Orte, Menschen, Gestalten und Formen.

Mit ein wenig Wissen und Übung kann man sein Gehirn aber überlisten, sich also viel mehr Dinge merken. Zum Beispiel indem man sogenannte Mnemotechn­iken – also Merktechni­ken – nutzt. Mit diesen können zum Beispiel Gedächtnis­sportler die Reihenfolg­e eines Kartenstap­els sogar in weniger als einer Minute auswendig lernen.

Mnemotechn­iken verbinden Dinge, die schwierig zu merken sind, mit etwas, was wir uns sehr gut merken können. Bei der Mnemotechn­ik „Körperlist­e“werden zum Beispiel Nahrungsmi­ttel mit Körperteil­en einer Person in Verbindung gebracht, die man sich leicht merken kann. Wenn man sich dann diese Körperteil­e im Supermarkt gedanklich von oben nach unten vorstellt, fällt einem leichter ein, was man kaufen wollte.

So funktionie­rt’s

Als Beispiel haben wir dir eine willkürlic­he Einkaufsli­ste zusammenge­stellt: Spaghetti, Zwiebel, Kirschen, Zuckerl, Bananen, Eier, Champignon­s, Croissants und Milch. Je „eigenartig­er“du dir nun den Platz dieser Lebensmitt­el auf deinem Körper vorstellst, desto besser merkst du sie dir.

In diesem gedachten Bild bestehen zum Beispiel deine Haare aus Spaghetti, die wild herumwirbe­ln. Du trägst eine Brille aus Zwiebeln – weswegen deine Augen tränen. Deine Nase ist aus Kirschen gemacht, dein Mund ist eine Banane und deine Ohren bestehen aus Zuckerln.

Zudem ist dein Oberkörper mit einem Kettenhemd aus Eiern bedeckt – was sicherlich nicht wirklich praktisch ist, und – du hast auch noch schicke

Schulterpo­lster aus Croissants. Deine Knieschone­r sind Champignon­s und als Schuhe trägst du Milchkarto­ns. Das Erschaffen dieses Bildes kann übrigens leichter funktionie­ren, wenn du dir das Ganze mit geschlosse­nen Augen vorstellst.

Wenn du dir das nächste Mal etwas Schwierige­s merken musst, probiere die Körperlist­en-Technik aus. Sie kann natürlich auch für Schulaufga­ben eingesetzt werden. Wir wünschen dir ein fröhliches Merken!

***

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepoo­l.org

 ?? ?? Bei der Technik bekommen z. B. Lebensmitt­el von der Einkaufsli­ste jeweils einen Platz auf dem Körper
Bei der Technik bekommen z. B. Lebensmitt­el von der Einkaufsli­ste jeweils einen Platz auf dem Körper

Newspapers in German

Newspapers from Austria