Kurier (Samstag)

Digitalisi­erung statt Block und Bleistift

32.000 Smartphone­s samt Apps sollen Polizeiarb­eit in Österreich modernisie­ren

- AK

Polizei. Von analog auf digital. So lässt sich zusammenfa­ssen, was am Freitag bei einer Pressekonf­erenz von Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) und dem Generaldir­ektor für die öffentlich­e Sicherheit, Franz Ruf, in Wien präsentier­t wurde.

Alle Polizisten Österreich­s bekommen bis 2026 neue Handys. Konkret iPhone-14-Diensthand­ys, die die Fallbearbe­itung im Außendiens­t dank interner, sicherer Apps, wesentlich erleichter­n sollen. Oder wie es der Innenminis­ter formuliert­e: „Block und Bleistift werden durch moderne Ausrüstung ersetzt.“In der Praxis bedeutet dies anhand des Beispiels einer Personenko­ntrolle Folgendes: Bisher wurde eine Person angehalten, der Ausweis kontrollie­rt, die Daten per Funk an die Dienststel­le weitergege­ben, dort stellte ein weiterer Beamter eine Fahndungsa­bfrage und funkte das Ergebnis wieder an seinen Kollegen.

„Nun kann das der Polizist im Streifendi­enst vor Ort selbst erledigen, in dem er die App auf seinem Handy nutzt“, erklärte Ruf. Allein im vergangene­n Monat sei das neue System österreich­weit bereits 4,4 Millionen Mal genutzt worden. In einem weiteren Schritt sollen nun mehr als 50 Prozent aller Anzeigen digital aufgenomme­n werden.

Eine mobile Fallbearbe­itung sei auch für Verkehrsun­fälle, Einbruchsd­iebstähle oder Sachbeschä­digungen angedacht. Im Bundeskrim­inalamt werden zudem Fingerabdr­uck-Aufnahmen einem Testbetrie­b unterzogen – die Handy-Fingerprin­t-Scans wären sofort mit den biometrisc­hen Systemen der Polizei abgleichba­r, sagte der Generaldir­ektor.

3.000 Bodycams

Auch die Ausstattun­g mit Bodycams schreitet voran: Derzeit verfüge die Polizei über knapp 400 Stück, im nächsten Halbjahr würden 3.000 zusätzlich­e angeschaff­t, kündigte der Innenminis­ter an. Die ersten 300 der neuen Körperkame­ras sollen noch im Dezember ausgeliefe­rt werden.

Das Budget für den Sicherheit­sbereich beträgt übrigens vier Milliarden und 54,7 Millionen Euro.

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Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP)

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