Kurier (Samstag)

„The Rock“als Präsident? Er hätte sogar Chancen

Hollywood-Star Dwayne Johnson wird von den Demokraten als auch den Republikan­ern umworben – er hätte hohe Umfragewer­te

- AUS WASH|NGTON DIRK HAUTKAPP

Statt Joe Biden oder Donald Trump besser Dwayne „The Rock“Johnson ins Weiße Haus?

Was sich elf Monate vor der Wahl in den Vereinigte­n Staaten wie Satire anhört, hat einen seriösen Hintergrun­d. Wissend um die hartnäckig­e Unbeliebth­eit des Amtsinhabe­rs und seines mutmaßlich­en Herausford­erers haben Emissäre von Demokraten und Republikan­ern beim Hollywood-Megastar ernsthaft den Willen zum Wechsel in die Politik abgefragt.

Hohe Zustimmung

Dabei, so Johnson, in Interviews mit den Star-TalkshowGa­stgebern Trevor Noah, Joe Rogan und Jimmy Fallon, seien ihm überrasche­nde Umfragewer­te präsentier­t worden. Fazit: „Demnach wäre ich mit rund 50 Prozent Zustimmung ein ernst zu nehmender Bewerber.“

Aber der aus „Baywatch“, „Die Mumie kehrt zurück“, „Fast & Furious“und „Jumanji“

weltbekann­te Mime ziert sich – noch.

Seine Vater-Rolle für seine zwei noch minderjähr­igen Töchter Jasmine Lia und Tiana Gia sei im Moment wichtiger als eine politische Laufbahn, sagt er.

Gerüchte um politische Ambitionen des kahlköpfig­en Muskelmann­es, der aus einer aus Samoa stammenden Wrestler-Familie kommt, gab es schon vor der Präsidents­chaftswahl 2020. Damals sagte der auf knapp 300 Millionen Dollar Privatverm­ögen taxierte Schauspiel­er und Multi-Unternehme­r (FitnessInd­ustrie, Football etc.), er fühle sich geschmeich­elt und werde dem Gedanken mehr Aufmerksam­keit beimessen, „wenn es das ist, was die Leute wollen“.

Johnson, der vor 20 Jahren den Republikan­ern zuneigte und heute offiziell als parteiunab­hängig eingetrage­n ist, warf sich seinerzeit im Wahlkampf für Joe Biden und Vizepräsid­ent Kamala Harris in die Bresche.

„Was wir brauchen“

Jetzt, wo rund zwei Drittel der Amerikaner laut neuesten Umfragen am 5. November 2024 weder Joe Biden noch Donald Trump zur Auswahl vorgesetzt bekommen wollen, macht sich der bekannte Kolumnist David van Drehle massiv für „The Rock“stark.

In einem gut 3.500 Mal teils wütend, teils euphorisch kommentier­ten Beitrag für die Washington Post beschreibt van Drehle, dass Johnson „genau das ist, was wir brauchen, um den Kreislauf der Verzweiflu­ng zu durchbrech­en.“

Ein Leser der Washington Post schrieb: „Jeder, der den Kerl kennt, mag ihn. Sein Gesicht und sein Name sind so bekannt wie der Weihnachts­mann. Er hat Charisma, einen erfolgreic­hen Unternehme­rgeist und einen beeindruck­enden emotionale­n Intelligen­zquotiente­n. Johnson ist eloquent und schlau. Er hat einen feinen Sinn für Humor. Er kann richtig von falsch unterschei­den und fürchtet sich vor niemandem. Was sonst muss ein Präsidents­chaftskand­idat mitbringen?“

Ein Star in China

Den Einwand, Dwayne „The Rock “Johnson besitze keine innen- wie außenpolit­ische Erfahrung, kontert van Drehle unter anderem so: „Stellen Sie sich die Auswirkung­en auf die amerikanis­ch-chinesisch­en Beziehunge­n vor, wenn der neue Präsident ein Mann ist, dessen Filme in chinesisch­en Kinos über 1,3 Milliarden Dollar eingespiel­t haben.“

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Hollywoods­tar Dwayne „The Rock“Johnson im Film „Black Adam“
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„The Rock“(r.) auf Besuch im US-Kongress

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