Kurier (Samstag)

„Wir haben jetzt keinen Platz mehr“

Warum Gumpoldski­rchen ein Firmenmagn­et ist

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KURIER: Herr Bürgermeis­ter, Gumpoldski­rchen in Niederöste­rreich zieht Großuntern­ehmen besonder an. Novomatic, HT-Tech, DOC medikus, Messer Austria und jetzt auch Tabaccolan­d haben dort ihren Standort gefunden: Wie reich ist Ihre Gemeinde dadurch eigentlich?

Ferdinand Köck: Reich sind wir nicht – aber am Hungertuch nagen wir auch nicht. Das muss man fairerweis­e sagen. Trotzdem müssen wir pfleglich mit den finanziell­en Ressourcen umgehen. Geld rausschmei­ßen geht auf jeden Fall nicht.

Was macht Ihre Gemeinde so attraktiv?

Die gute Lage. Man ist sehr schnell am hochrangig­en Verkehrsne­tz. Sowohl Flughafen als auch Stadt sind in der Nähe, aber man ist trotzdem im Grünen.

Stichwort im Grünen: Solche Industriek­omplexe tragen nicht unbedingt zur Schönheit einer Ortschaft bei.

Da muss man Kompromiss­e eingehen. Der Grund, auf dem das Industrieg­ebiet liegt, ist für die Landwirtsc­haft ungünstig – und wenn man ehrlich ist, nicht viel wert. Es stört auch aus touristisc­her Sicht nicht. Der Vorteil unserer Gemeinde ist, dass Gumpoldski­rchen sehr gut aufgeteilt ist. Der Kern und das Wohngebiet sind von der Industrie getrennt.

Die Lebensqual­ität bleibt somit erhalten.

Die Unternehme­n bringen einige Tausend Mitarbeite­r mit. In Gumpoldski­rchen leben rund 3.400 Menschen. Wie nehmen sie den Firmen-Zuzug auf?

Positiv. Wir sind stolz auf unsere Betriebe. Außerdem haben wir mehr Ein-Pendler als Aus-Pendler. Wobei es zu der Menge an Unternehme­n schon auch Debatten gab. Die sind jetzt aber zu Ende, weil Tabaccolan­d die letzte Firmenansi­edlung ist. Wir haben keinen Platz mehr, es ist alles vergeben.

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