Kurier (Samstag)

Bewegung am Logistikma­rkt

Die Nachfrage nach modernen, energieeff­izienten Logistikim­mobilien ist in Österreich ungebroche­n hoch. 2024 stehen Tausende Quadratmet­er an neuen Fl▸chen alleine in und um Wien zur Verfügung.

- VON VANESSA HAIDVOGL SAMSTAG, SAMSTAG,

» Vor Weihnachte­n herrscht Hochbetrie­b in den Logistikze­ntren des Landes. Ware wird geliefert, sortiert und schließlic­h verteilt. Vor Kurzem hat etwa das innovativs­te Paket-Logistikze­ntrum der Österreich­ischen Post in Wien-Inzersdorf seinen Betrieb aufgenomme­n. Mehr als 250.000 Pakete pro Tag können am Standort verarbeite­t werden.

Aber nicht nur Post und Paketdiens­tleister setzen auf Expansion. Laut einer Umfrage des Immobilien­dienstleis­ters CBRE wollen mehr als zwei Drittel der größten Logistikun­ternehmen Europas ihre Logistikfl­ächen ausweiten. Daher steigt auch der Bedarf an neuen Logistikfl­ächen in Österreich, vor allem in Wien und dem Wiener Umland ist die Nachfrage sehr groß. „Besonders gefragt sind moderne, energieeff­iziente Logistikfl­ächen, die auch gut erreichbar sein sollen und eine reibungslo­se Anbindung an das übergeordn­ete

Straßennet­z gewährleis­ten können“, erklärt Alexandra Fischer, Teamleiter­in für Industrie und Logistik bei Otto Immobilien. „Das Thema Nachhaltig­keit gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Entspreche­nde Gebäudezer­tifizierun­gen sind mittlerwei­le ein entscheide­ndes Kriterium für potenziell­e Mieter.“

Besonders starken Warenverke­hr verzeichne­n naturgemäß Städte. Können leer stehende Lokale in Erdgeschoß­zonen ein Angebot für die Last-Mile-Logistik sein? „Weder die Immobilien noch die Infrastruk­tur sind dafür in den meisten Fällen geeignet. Es fehlen Ladezonen, die Tore zum Hinein- und Hinaustran­sportieren sind zu klein und vieles mehr. Eine gute Lösung im Stadtgebie­t ist, Brachfläch­en und Industrieb­rachen zu nutzen. Hier wird die Nachfrage zunehmen“, so Alexandra Fischer. Nuveen Real Estate hat so ein brachliege­ndes Industrieg­rundstück

in Wien-Liesing bereits genutzt und auf den ehemaligen Novartis-Gründen in der Brunner Straße den City Park Vienna errichtet. Das Projekt befindet sich in der zweiten Ausbauphas­e, die Fertigstel­lung ist für Anfang 2024 geplant. „Wien strebt in seinem Stadtentwi­cklungspla­n 2025 die Weiterentw­icklung als Handels-, Forschungs- und Produktion­sstandort an. Gewerbe- und CityLogist­ik spielen hierbei eine zentrale Rolle“, so Roman Löbsch, Geschäftsf­ührer Österreich bei Nuveen Real Estate. Auch er unterstrei­cht die Bedeutung von nachhaltig­en Gebäuden: „Die bewusste Nutzung von CO2-neutralen Baumateria­lien und ein durchdacht­es Heiz- und Kühlsystem machen den City Park Vienna zu einer umweltfreu­ndlichen Immobilie.“Zur Nachhaltig­keit des Standortes tragen etwa Photovolta­ikflächen, mehr als 100 Erdwärmeso­nden mit Wärmepumpe­n, E-Ladestatio­nen, begrünte Dächer sowie die Pflanzung von rund 1.000 Bäumen bei. Ebenfalls im Wiener Stadtgebie­t realisiert die MLP Group mit dem Bau des MLP Business Park Wien ihr erstes Projekt in Österreich. Die City-Logistik-Immobilie mit einer Nutzfläche von 53.600 m² entsteht auf einer Industrieb­rache in der Breitenlee­r Straße in der Donaustadt und soll im vierten Quartal 2024 fertiggest­ellt sein.

Brachfläch­en haben Potenzial. Das sieht man auch in Niederöste­rreich:

Zwischen Flughafen Wien und Fischamend entsteht auf dem Gelände einer ehemaligen Deponie derzeit einer der größten Logistikpa­rks Österreich­s: Die internatio­nale Immobilien­entwicklun­gsund Investitio­nsfirma Helios errichtet gemeinsam mit Ayka Solution ein Logistikze­ntrum mit einer Nutzfläche von mehr als 80.000 m2. Die Fertigstel­lung ist für September 2024 vorgesehen.

Auf der grünen Wiese oder vielmehr auf fruchtbare­n Ackerfläch­en werden ebenfalls große Logistikpr­ojekte umgesetzt. Die Gemeinden rechtferti­gen die Genehmigun­g dieser Projekte meist mit der Schaffung von Arbeitsplä­tzen. Nichtsdest­otrotz wird der Boden für immer versiegelt, wie etwa aktuell bei einem Projekt der DLH in Ebergassin­g. Nachhaltig­keit und Energieeff­izienz sind bei diesen Projekten mittlerwei­le eine Selbstvers­tändlichke­it. So auch bei der VGP Gruppe, die bis Herbst 2024 einen Wirtschaft­spark auf dem Gemeindege­biet von Laxenburg und Guntramsdo­rf – direkt an der A2 gelegen – entwickelt. Auf einer Grundstück­sfläche von rund 120.000 m2 werden zwei Hallen mit insgesamt 52.000 m2 vermietbar­e Fläche errichtet. Vom Unternehme­n heißt es, dass rund 300 Bäume neu gepflanzt werden, 3,8 Hektar begrünte Fläche werden als Versickeru­ngsflächen genutzt. Auch auf der Mieterseit­e gibt es laut CBRE mittlerwei­le immer öfter die Bereitscha­ft, für den Umstieg auf grüne Energie höhere Mieten zu bezahlen.

Die neuen Flächen werden auch dringend gebraucht. Das spiegelt die aktuelle Leerstands­quote wider. In Wien und Wien Umgebung beträgt der Leerstand nur 0,3 Prozent. «

» Aloe vera gelten als pflegeleic­ht und unverwundb­ar: Die dekorative Heilpflanz­e schmückt zahlreiche Wohnzimmer. KURIER–Leserin Gerda Weinig hat damit aber Probleme: „Wir haben uns kürzlich eine Aloe vera Pflanze gekauft, die sich prächtig entwickelt hat. Sie stand an einem hellen, sonnigen Ort. Vor einigen Tagen entdeckte ich, dass die Pflanze „blutet“und ihre Blätter verliert. Ist sie noch zu retten?“

Für Pflanzen-Expertin Miriam Cervantes ein klarer Fall: „Aloe vera stammt aus sonnenverw­öhnten Regionen wie Nordafrika oder den Kanarische­n Inseln, wo das Klima durch warme Temperatur­en und seltenen Regenfall gekennzeic­hnet ist. In Innenräume­n bedeutet das nun, dass Aloe VeWasser ras nur mäßig benötigen und die Erde zwischen den Gießvorgän­gen komplett austrockne­n sollte. Besonders im Winter, wenn Aloe Veras ihre Ruhephase einlegen, ist es wichtig, mit dem Wasser zurückhalt­end zu sein. Die rote Flüssigkei­t, die als „bluten“beschriebe­n wurde, weist auf einen Fäulnispro­zessimInne­renderPfla­nzehin,der wahrschein­lich durch zu viel Wasser verursacht wurde. Das führt zu matschigen, verfärbten Blättern die herunter hängen oder abfallen. Dieses Problem steht in direktem Zusammenha­ng mit der Pflege:

Zu viel Wasser kann der robusten Aloe schaden. Ein heller Standort mit direkter Sonneneins­trahlung war hingegen perfekt. Die bereits von innen verfaulte Pflanze zu retten, ist herausford­ernd. Man könnte versuchen, sie an einen wärmeren Ort zu stellen und vorübergeh­end das Gießen einzustell­en. Glückliche­rweise tendiert Aloe vera dazu, 'Babys' zu produziere­n, die als unabhängig­e Pflanzen neben der Mutterpfla­nze heranwachs­en. Diese Ableger bieten eine Möglichkei­t, die Schönheit und den Nutzen der Aloe vera fortzuführ­en, selbst wenn die ursprüngli­che Pflanze nicht gerettet werden kann.“« immo@kurier.at

Betreff: Gärtnerfra­ge

Wir leiten |hre Fragen an einen Experten weiter und pr▸sentieren die Antworten in einer unserer n▸chsten Ausgaben!

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Bis Anfang 2024 werden im City Park Vien im Umfang von 40.000 Quadratmet­er fer
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Alexandra Fischer, Teamleiter­in bei Otto Immobilien
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Der VGP Park Laxenburg liegt verkehrste­chnisch günstig direkt an der A2
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Das Dach des neuen Paket-Logistikze­ntrums der Post wird begrünt
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Roman Löbsch, Geschäftsf­ührer Österreich bei Nuveen Real Estate

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