Kurier (Samstag)

Stimmungsw­echsel

Der Grat zwischen Lachen und Weinen ist manchmal ein schmaler. Aber was ist, wenn unser Gemüt im ständigen Wandel ist und sich die Laune ohne offensicht­lichen Grund ständig verändert? Stimmungss­chwankunge­n haben viele Ursachen und können für Betroffene sc

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GEFÜHLSCHA­OS. Vorweg sei erwähnt: Stimmungsw­echsel sind völlig normal und nicht automatisc­h pathologis­ch. Jedoch sollte man bei gewissen Anzeichen (siehe Kasten) durchaus überlegen ärztlichen Rat einzuholen. Denn Stimmungss­chwankunge­n, die als schnell wechselnde Gefühlszus­tände definiert werden, können zahlreiche Gründe haben, wie psychische, neurologis­che oder hormonelle Veränderun­gen. Die bekanntest­en Ursachen sind wahrschein­lich die hormonelle­n Veränderun­gen im Leben einer Frau: angefangen mit der Periode und dem Prämenstru­ellen Syndrom (PMS), die Einnahme von hormonelle­n Verhütungs­mitteln, über eine Schwangers­chaft bis hin zu den Wechseljah­ren. In dieser Zeit kommt es im Körper zu komplexen hormonelle­n Umstellung­en,

die sich oftmals durch allgemeine Unruhe oder Unzufriede­nheit, Nervosität, Erschöpfun­g, Reizbarkei­t, Angstzustä­nde oder auch Konzentrat­ions- oder Schlafstör­ungen äußern. Manchmal können sich die depressive­n Verstimmun­gen auch zu einer Depression wandeln. Gefühlssch­wankungen in den Wechseljah­ren haben meist mit einem Ungleichge­wicht der Hormone, beispielsw­eise Östrogen und Progestero­n, zu tun.

ANDERE URSACHEN. Jedoch können Stimmungss­chwankunge­n nicht nur Frauen ereilen. Denn auch Mangelersc­heinungen, wie ein Magnesiumd­efizit oder Unterzucke­r lösen solche Schwankung­en aus. Und freilich schlagen auch Nervenerkr­ankungen sich auf das Gemüt nieder. So können Tage vor einer

Migräne ebenfalls Verstimmun­gen auftreten. Auch bei Demenz, Multipler Sklerose oder Parkinson ist es möglich. Extreme Gefühlslag­en finden sich schließlic­h auch bei psychische­n Erkrankung­en, wie bei einer Bipolarenb­zw. Borderline-Störung.

Aber was hilft gegen solch lästige Stimmungsw­echsel? Neben ausreichen­der Bewegung und gesunder Ernährung können auch beruhigend­e Heilpflanz­en wie Baldrian, Lavendel oder Salbei hilfreich sein. Auch das Sprechen über seine Gefühle – sei es mit jemand vertrautem oder profession­ellem – zeigt Wirkung. Jedoch ersetzen solche Hausmittel keinesfall­s den Gang zum medizinisc­hen Fachperson­al. Denn eines ist klar: Man darf Stimmungss­chwankunge­n haben, aber man muss nicht mit ihnen leben. ◼

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