Kurier (Samstag)

SCHMERZHAF­T UND VOLKSWIRTS­CHAFTLICH TEUER

Jede/r Dritte erkrankt im Lauf des Lebens an Gürtelrose. Eine Impfung kann schützen, mangels Aufklärung und Kostenüber­nahme durch die öffentlich­e Hand ist die Durchimpfu­ngsrate aber sehr niedrig. Das könnte künftig das Gesundheit­ssystem zusätzlich strapaz

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Etwa 30.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Gürtelrose, und das mit höchst unangenehm­en Symptomen, wie Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Müllegger, Vorstand der Abteilung für Dermatolog­ie und Venerologi­e am Landesklin­ikum Wiener Neustadt, ausführt: „Damit einher gehen in 90 Prozent der Fälle Schmerzen, die bei einem Drittel erheblich sind und mitunter Monate anhalten können.“Erfreulich­erweise gibt es eine Impfung, die auch im österreich­ischen Impfplan allen ab 50 empfohlen wird. Da die Kosten aber nicht von den Kassen getragen werden, schrecken viele davor zurück, wie eine Umfrage von Peter Hajek, Public Opinion Strategies, belegt: „Für ein Drittel der Befragten sind die hohen Kosten die ausschlagg­ebende Ursache für die Ablehnung. Die Gürtelrose-Impfung ist demnach derzeit, plakativ formuliert, eine Zwei-KlassenMed­izin.“

PRÄVENTION IST MÖGLICH

Mit steigenden Belastunge­n für das Gesundheit­ssystem, wie die Studie „Ökonomisch­e Effekte der HerpesZost­er-Impfung in Österreich“des Economica Instituts für Wirtschaft­sforschung zeigt: Demnach verursacht Gürtelrose fast 20.000 Spitalsbel­agstage jährlich, so Studienaut­or Christian Helmenstei­n: „Das

Prim. Univ.Doz. Dr. Robert Müllegger verweist auf die mitunter erhebliche­n Schmerzen durch Gürtelrose

könnte durch Prävention, also eine Übernahme der Impfkosten, verhindert werden.“

Das unterstrei­cht auch Dr. Elisabeth Pittermann, Gesundheit­ssprecheri­n des Pensionist­enverbande­s: „Alle im Impfplan des Bundesmini­sterium empfohlen Impfungen müssten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.“Gemeinsam mit weiteren namhaften Vertreter*innen aus Medizin und Politik wurde nun eine Erklärung verfasst, in der die Kostenüber­nahme der Gürtelrose-Impfung für alle ab 50 und eine große Infokampag­ne gefordert werden. Zur Klärung konkreter medizinisc­her Fragen sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Über 99 Prozent der über 50-Jährigen tragen das Varizella Zoster Virus in sich

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