Lohnt es sich, Kekse selber zu backen?
PRO&CONTRA
Meine Kinder und ich haben es bereits getan – zwei Sorten, einmal Lebkuchen, einmal Mürbteig, haben wir gemeinsam ausgestochen und verziert. Der Großteil davon ist schon wieder weg. Kekse backen ist bei uns fixer Bestandteil der Adventzeit. Auch ich habe schöne Kindheitserinnerungen ans Teigkneten und an den frischen Keksduft. Kinder freuen sich meist darauf, denn sie können vieles selbst machen und von den Zutaten naschen. Schon die Kleinsten sehen, was in den Teig hineinkommt und wie aus ein paar Zutaten kleine Kunstwerke entstehen, die dann stolz verkostet werden.
Ganz allgemein fördert gemeinsames Kochen und Backen – nicht nur in der Weihnachtszeit – Selbstgemachtes mehr wertzuschätzen, frische Zutaten kennenzulernen und Lebensmittel auszuprobieren. Kleinkinder können helfen, Mehl zu wiegen oder Eier aufzuschlagen, ab dem Volksschulalter können sie Rezepte lesen und ieles selbst übernehmen. Kompetenzen wie Geschicklichkeit, reativität und sorgfältiges Arbeiten werden ganz nebenbei gestärkt. Natürlich sollte das gemeinsame Backen Freude machen und nicht in ein stressiges Wetteifern ausarten. Es kann helfen, den Teig schon am Vorabend vorzubereiten oder, wenn’s schnell gehen muss, zum Fertigteig aus dem Supermarkt zu greifen. Und für alle, die zwar die Tradition schätzen, aber so gar nicht selbst backen wollen: Bei manchen Christkindlmärkten und Adventprogrammen freuen sich Profis darauf, gemeinsam mit Kindern Kekse zu backen.
Es gibt so viele wundervolle Dinge, die man mit Kindern im Advent machen kann. Mit ihnen lesen oder ihnen vorlesen, Spiele spielen, gemeinsam Kochen oder in den Schnee hinaus. All das bringt wohlige Gegenwart und hoffentlich gute Erinnerungen.
Und all das macht mehr Sinn als Kekse zu backen. Süßer die Glocken eh schon nie klingen – im Dezember baden die Kinder im Zucker. Was neben Nikolosackerl und täglicher Schokodosis aus dem Adventkalender noch zum vollendeten Zuckerschock fehlt, ist ausgerechnet jetzt noch eine Ladung Kekse zu fabrizieren. Leerer die Kalorien nie klingen. Wenn schon Kekse gemeinsam backen – was natürlich seine schönen Seiten hat! –, dann im August, abseits jedes Festes mit Schokokonnex. Über das Missverhältnis von Aufwand zu Nutzen braucht man da noch gar nicht anfangen nachzudenken. Unter Verwüstung des Küchenraumes und des auberkeitsgesamtzustandes es Nachwuchses – das Kind hat iesem Text übrigens heftig widersprochen – entstehen beim backmäßig Mindertalentierten unförmige Kleinigkeiten, die man letztlich nur aufisst, um sie nicht mehr anschauen zu müssen. Mit dem Backvorgang formt sich jedenfalls die Erkenntnis, dass Kekse in der Hauptsache Ausreden sind, um zu trocken gebackenen Kuchen essen zu können. Umso dankbarer ist man für die talentierteren Großeltern, die hier helfend einspringen und sich gute BondingZeit mit den Enkerln erbacken. Wann können wir die Kinder vorbeibringen?
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