Kurier (Samstag)

LE PETIT JEUDI

- Von Florian Holzer

aul Schödl kochte sechs Jahre lang im lässigen GourmetWei­nlokal „MAST“, zuletzt als Küchenchef. Dann aber war es Zeit, was Eigenes aufzumache­n, er suchte eine Location und fand die wunderbare „Wohnküche“in der Brigittena­u, die nach vier erfolgreic­hen Jahren leider aufgegeben worden war. Und zwar tatsächlic­h auf willhaben. Schödl trimmte die Speisekart­e von der bisherigen Edel-Hausmannsk­ost ein bisschen in Richtung Fine Dining, vor allem aber änderte er die Öffnungsze­iten: Sein „Le Petit Jeudi“hat nämlich nur tagsüber offen, das allerdings auch am Wochenende – und am Montag, was mittlerwei­le selten ist. „Casual Fine Brunching“lautet sein Motto, er sieht sich da im Bunde mit hippen Frühstücks­lokalen wie dem „Frühstück 3000“in Berlin. Wobei man Gerichte wie Hokkaido mit Mandarine und Burrata oder Tatar von der trockenger­eiften Rinderhüft­e natürlich den ganzen Tag essen kann. Auch „Seeforelle/Apfel/Dill“schmeckte zu Mittag fein, was sich nach Matjes nach Hausfrauen­art anhört, war allerdings eine cremige Ceviche mit gepickelte­n Apfel-Würfelchen und neongrüner Dill-Mayonnaise, sehr gut (13 €). Ei-Gerichte spielen natürlich eine Rolle, beim Stundenei auf Karfiol-Creme mit gerösteten Karfiolrös­chen, Austernsei­tlingen und Bottarga verließen wir den klassische­n Frühstücks­bereich aber schon deutlich, ein mit Aromen dicht gepacktes Gericht (12 €). Auch der rosa gegarte Kalbstafel­spitz mit Brokkoli, Topinambur und fein säuerliche­r Sauce machte Freude (17 €), dass am Wochenende kaum ein Platz zu bekommen ist, wundert da nur wenig.

PWien 20, Traunfelsg. 1, 0677/631 05 972, Do-Sa 9-19, So, Mo 9-15, petitjeudi.at

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