Mehr Mut zu Kindern
Wir feiern die Geburt Jesu Christi
– aber wie steht es um die Bereitschaft junger Frauen und Männer in Österreich, eine eigene Familie zu gründen? Dramatisch schlecht, hat dieser
Tage eine Studie ergeben: Seit 2009 ist der Kinderwunsch im Schnitt von 2,1 auf 1,7 Kinder pro Frau zurückgegangen. Und das sind Wünsche, nicht die Wirklichkeit. Längere Ausbildungszeiten, kein passender Partner, Bedenken, Arbeit und Familie unter einen Hut bringen zu können (und außerdem Egozentrik), bremsen die Lust auf Kinder. Ein Drittel der Befragten fühlt sich auch von Krisen negativ beeinflusst. Dabei ist Österreich eines der wohlhabendsten Länder der Welt mit hoher sozialer Sicherheit und in den letzten Jahrzehnten stark verbesserter öffentlicher Kinderbetreuung.
Es sind besonders die besser Gebildeten, die zögern. Letztlich bleiben immer mehr Frauen kinderlos. Niemals soll jemand dafür angeprangert werden. Dennoch ist das keine „Frohbotschaft“. Denn der Kitt, der Kern und die Zukunft einer Gesellschaft ist die Familie. Kompensiert ein Land das Kinderkriegen durch Zuwanderung, wie es hierzulande (notgedrungen) der Fall ist, ändert es seine Identität. Der exzentrische US-Milliardär Elon Musk, dessen Meinungen man sonst nicht teilen muss, hat kürzlich in einer Rede bei der Regierungspartei Fratelli d’Italia in Rom den wunden Punkt angesprochen: „Sorgen Sie dafür, dass Sie Kinder bekommen, um eine neue Generation zu schaffen“, sagte er. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass die Kultur Italiens und Frankreichs verschwinde. Legale Einwanderung müsse erhöht, illegale Einwanderung hingegen gestoppt werden.
Österreich hat viele großartige Zuwandererfamilien (ohne die es gar nicht funktionieren würde), aber auch eine hohe Zahl an Wirtschaftsflüchtlingen, die das Bildungs- und Sozialsystem unter Druck bringen. Immerhin hat nach langer Leugnung des Problems in der EU ein Umdenken mit einem neuen Asylpakt begonnen. Der muss halt noch umgesetzt werden.
Klar ist: Wenn gerade der Mittelstand lieber auf eigene Kinder verzichtet, werden die Traditionen eines einst christlich geprägten Landes bald wirklich nur noch Folklore sein. Strenge Symbole anderer Religionen – etwa Kopftücher – nehmen im Stadtbild zu. Gerade in diesen Gruppen ist die Zahl der Kinder weitaus höher. Wer wird sich dann in ein, zwei Generationen wem anpassen? Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq hat das schon 2015 in seinem Roman „Unterwerfung“beschrieben. Ja, das Leben mit Kindern entspricht so gut wie nie dem harmonisch-glamourösen Instagram-Bild. Aber niemanden liebt man so bedingungslos, nichts gibt dem Leben mehr Sinn als Kinder. Gerade zu Weihnachten ist es schön, wenn sich mehrere Generationen vor dem Christbaum zusammenfinden. In diesem Sinne: ein frohes Fest!
Die Bereitschaft zur Familiengründung sinkt dramatisch. Das wird die Identität Österreichs nachhaltig verändern