Schwarz im Rampenlicht
Mit dem Sieg in Madonna übernahm der Kärntner die Weltcupführung
Weltcup. Selten einmal ist Marco Schwarz so aus sich heraus gegangen, wie am Freitagabend in Madonna di Campiglio. Der Kärntner ist für gewöhnlich die Ruhe in Person und lässt lieber Taten statt Worte und Emotionen sprechen. Nach seinem Triumph beim Slalom-Klassiker reckte der 28-Jährige aber die Fäuste ausgelassen 464 456 198 in den Nachthimmel und war mit diesen Gesten kaum wiederzuerkennen.
„Ich fahre gerade extrem befreit“, sagte Schwarz und diese Lockerheit war ihm im Slalom auch anzusehen. Nachdem er in der vergangenen Woche fünf Rennen in fünf Tagen bestritten hatte, gelang dem Kärntner der Umstieg auf die kurzen Slalom-Skier
perfekt und fuhr in seiner einstigen Paradedisziplin den ersten Saisonsieg ein. Von Rang sechs startete Schwarz im zweiten Durchgang eine fulminante Aufholjagd, die ihm noch den ersten Platz bescherte.
„Es hat einfach sehr gut funktioniert. Dieser Sieg tut mir sehr gut“, erklärte der Österreicher, der mit der
Piste in Madonna gute Erfahrungen gemacht hat. Vor acht Jahren war Schwarz auf diesem Hang erstmals im Weltcup auf das Podium gefahren, am Freitag übernahm er die Führung im Gesamtweltcup. „Das Thema interessiert mich im Moment überhaupt nicht. Die Saison ist noch lange“, sagte Marco Schwarz in seiner typischen Art.
„Man sieht, es geht ihm gerade leicht von der Hand, er hat extrem viel Selbstvertrauen“, sagte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer nach dem Erfolg des Kärntners.
Im Sog des besten Skifahrers der Saison zeigten auch die übrigen Österreicher auf. Manuel Feller, der Gewinner des ersten Saisonslaloms in Hochgurgl, kam trotz einiger Fehler auf den fünften Platz. Fabio Gstrein landete auf dem zwölften Rang, ein Erfolgserlebnis gab es auch für Johannes Strolz: Nach einer langen Ausfallserie meldete sich der Vorarlberger mit dem 16. Platz zurück.