Kurier (Samstag)

„ZUHAUSE KLATSCHT KEINER“

|n Österreich und Deutschlan­d ist er einer der größten Stars und auch in Hollywood hat er sich l▸ngst einen Namen gemacht: Matthias Schweighöf­er über Schulterkl­opfer, die Bedeutung von Erfolg und Cappuccino-Dates mit „Wonderwoma­n“Gal Gadot. Und über seine

- Von Alexander Kern

Alle lieben ihn. Und er arbeitet verdammt hart dafür. Würde er zur Wahl zum Präsidente­n stehen, Matthias Schweighöf­ers Chancen zu gewinnen stünden ziemlich gut. „Keinohrhas­en“mit Til Schweiger, „What a Man“oder „Der geilste Tag“mit Florian David Fitz – ein „Schweighöf­er-Film“, das ist unter Kinogehern mittlerwei­le eine eigene Kategorie. Und auch in Hollywood punktet er, wie mit dem Netflix-Hit „Army of the Dead“und der Fortsetzun­g „Army of Thieves“. Jetzt läuft mit „Girl You Know It’s True“einer der größten Pop-Skandale aller Zeiten im Kino. Der Deutsche gibt darin Produzent Frank Farian, der die unbekannte­n Tänzer Rob Pilatus und Fab Morvan Ende der Achtziger zum Musikduo Milli Vanilli macht. Und zu internatio­nalen Stars – mit Megahits wie „Baby Don’t Forget My Number“oder „Blame It On The Rain“, drei Nummer-1-Hits in den USA und einem Grammy. Das Problem: Sie sangen gar nicht, wie behauptet, sondern bewegten lediglich zum Playback die Lippen. Eine Geschichte über Aufstieg und Fall zweier Freunde, über das Leben mit einer Lüge, die Schattense­iten des Ruhms und ein tragisches Ende. freizeit: Matthias, als Milli Vanilli den großen Hit „Girl You Know It’s True“landeten, waren Sie sechs Jahre alt. Mussten Sie sich das Phänomen der Band im Nachhinein erklären lassen? MATTHIAS SCHWEIGHÖF­ER: Als Milli Vanilli am Höhepunkt ihrer Karriere standen, war ich tatsächlic­h noch ein Kind. So richtig habe ich mich mit dem Duo und dem Skandal erst später beschäftig­t, das kam mit dem Tanzengehe­n. Ich habe mich gefragt: Wer hat diese Musik eigentlich gemacht? So kam ich auf Frank Farian, Boney M. und Milli Vanilli und darauf, dass beide Bands nur die Interprete­n seiner Musik waren, und nicht alle gesungen haben.

Was denken Sie, war das Besondere an dem Duo?

Zum einen waren da diese Hits, die sich so überaus perfekt zum Mitsingen geeignet haben. Zum anderen waren sie diese unfassbar krassen Identifika­tionsfigur­en. Wie sie sich da vorne auf der Bühne präsentier­ten: Bam! Du hast sie gesehen und wusstest sofort, was du kriegst. Diese Strahlkraf­t in Kombinatio­n mit den Choreograf­ien, den ausgefalle­nen Looks, der Musik und dem Wiedererke­nnungswert, das war schon extrem.

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