Matthias Schweighöfer
Wurde 1981 als Sohn zweier Schauspieler geboren. Erster TV-Film mit 16, im Kino erfolgreich u. a. mit „Das wilde Leben“, „Keinohrhasen“mit Til Schweiger, „Schlussmacher“, „Der geilste Tag“und im Hollywoodfilm „Army of the Dead“von Zack Snyder. Zwei Kinder
sondern durfte in der Öffentlichkeit erst ein bisschen großwerden und mir alles anschauen, meine Meinung bilden und immer wieder lernen, lernen, lernen. Dadurch war ich imstande mir zum Glück ein gutes Fundament zu bilden, auf dem ich aufbauen konnte. Gleichzeitig besaß ich einen Rückzugsort. Ich bin relativ schnell Vater geworden und habe mich viel auf meine Kinder konzentriert. Und das hat natürlich viel geholfen, vor allen Dingen dabei, einen gesunden Abstand zu den Verrücktheiten zu haben, die das Berühmtsein so anbietet. Ich habe mir immer wieder bewusst gemacht, wie viel Zeit und Arbeit ich in meine Projekte gesteckt habe und wie viel mir das bedeutet. Ich habe viel an mir selbst gearbeitet. Und ich hatte sehr viele Neinsager um mich und keine Jasager. Ich war stets mit viel Kritik konfrontiert, das hat geholfen.
Genau das, was man eigentlich nicht hören möchte, in der Stunde des Erfolgs. Dadurch, dass ich oft der verantwortliche Macher dieses Erfolgs war, habe ich mich meist gar nicht hingesetzt und den Erfolg in Ruhe genossen. Ich bin immer nur nach vorne gelaufen. Dadurch war gar keine Zeit, sich den Erfolg genau anzuschauen, weil ich mit meiner ganzen Aufmerksamkeit längst schon mittendrin im nächsten Projekt war. Gleichzeitig war das aber auch gesund, dadurch habe ich das Ausmaß nie so richtig registriert. Ich habe mich gefreut, aber die Anerkennung hat mich nicht überrollt.
Wie sind Sie mit Schulterklopfern umgegangen?
Ich hab mich sehr gefreut, wenn ein Schulterklopfen kam, aber gleich danach kam auch ein Anruf meiner Kinder. Dann das nächste Schulterklopfen, dann wieder Kinder, Schulterklopfen, dann ein Anruf wegen
Film „Girl You Know eines Problems, das ich lösen musste. Das hielt sich stets gut die Waage.
Sie haben sich auch in Hollywood längst einen Namen gemacht. Haben Sie Gal Gadot jetzt auf Kurzwahl im Handy abgespeichert und treffen Christopher Nolan wöchentlich auf einen Cappuccino?
Also ganz so ist es nicht. Aber wenn ich in Los Angeles bin, versuchen Gal und ich uns immer mal zum Essen zu sehen. Und Christopher Nolan habe ich jetzt erst vor zwei Wochen das letzte Mal wieder gesehen. Ich versuche schon, mit den Leuten drüben Kontakt zu halten, mich zu treffen, miteinander zu reden. So gut es eben geht, Kontakt zu halten mit diesen wahnsinnig berühmten und viel arbeitenden Leuten.
Viele aus deutschen Landen haben es probiert, überm großen Teich zu reüssieren.
Ich war sehr fokussiert, aber natürlich war auch viel Glück dabei. Das Franchise mit „Army of the Dead“zu bekommen, war
Frank Farian hat gesagt, Musik ist wie eine Droge. Sie haben selbst zwei Alben als Sänger herausgebracht, was bedeutet Musik für Sie?
Musik war früher ein Hobby von mir. Heute mache ich aber keine Musik mehr. Ich habe gemerkt: Musikmachen braucht solch hundertprozentige Liebe und Hingabe, und die investiere ich lieber in den Film.
Machen Sie gar keine Musik mehr?
Ich finde schon noch Zeit dafür, aber nicht mehr im großen Stil und für die Öffentlichkeit. Ich habe auch deshalb früher gern Musik gemacht, weil es ein Ersatz fürs Theater war. Man konnte live spielen und hatte Kontakt zu den Leuten. Beim Filmemachen lebt man in einer Bubble, ohne Anbindung ans Außen, beinahe anonym. Ich habe es genossen, live zu spielen, aber es kostet auch enorm viel Vorbereitung. Mein Anspruch war immer, dass ein Auftritt genauso sitzen muss wie ein großer Kinofilm. Großes Entertainment. Aber das kann man gar nicht an jeder Stelle gewährleisten. Meine Musikkarriere ist jetzt erst einmal ad acta gelegt.