Heizungshersteller Windhager muss Insolvenz beantragen
Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung
Salzburg. Im 102. Jahr des Bestehens gibt es schlechte Nachrichten aus dem Hause Windhager. Der Salzburger Heizungsspezialist muss Insolvenz anmelden. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Konkret sind die Windhager Zentralheizung Technik GmbH wie auch die Windhager Zentralheizung GmbH mit zusammen 400 Mitarbeitern betroffen. Angestrebt werde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Es sei davon auszugehen, dass das Insolvenzgericht am Montag die Verfahren eröffnen wird. Die Auslandsbeteiligungen in der Schweiz, Deutschland und Italien seien nicht betroffen.
Bereits laufende intensive Verhandlungen mit Investoren hätten nicht erfolgreich abgeschlossen werden können. „Wir setzen die Gespräche fort, um damit die Weiterführung der Unternehmen zu sichern“, sagt Geschäftsführer Stefan Gubi. „Wir bemühen uns, den weiteren Betrieb im Rahmen der insolvenzrechtlichen Gegebenheiten bestmöglich sicherzustellen.“
Informationen über die Höhe von Aktiva und Passiva waren zunächst nicht bekannt. Bereits im Sommer 2023 hatte Windhager 179 seiner knapp 400 ÖsterreichMitarbeiter für drei Monate in Kurzarbeit geschickt. Der Umsatz beim auf die Herstellung von Pelletheizungen spezialisierten Unternehmen war massiv eingebrochen. 2022 wurde noch ein Rekordumsatz von mehr als 160 Millionen Euro erzielt.
Seit einigen Monaten errichtet Windhager in Oberösterreich ein neues Werk für Wärmepumpen. Die Kosten belaufen sich laut früheren Angaben auf 100 Millionen Euro. Der Produktionsstart war für heuer geplant. Laut Gubi ist mit einem Folgeantrag für das Werk zu rechnen. „Wir haben darum mit heutigem Tag alles gestoppt, was im Zusammenhang mit Pinsdorf steht.“Als Ursache für die finanziellen Probleme nennt Gubi die „extrem negative“Marktentwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre, insbesondere die stark gestiegenen Pellets-Preise.