Auch im neuen Jahr: Hinhören
Hoffentlich haben Sie das neue Jahr gut begonnen. Vielleicht waren ein paar freie Tage dabei. Schöne Begegnungen in der Familie und im Freundeskreis. Ein wenig raus in die Natur. Tief Atem holen können.
Sich Überblick verschaffen. Was konnte ich im Rückblick auf das alte Jahr noch abklären? Welche Schwerpunkte setJahr? ze ich für das neue Für mich ist das nicht nur ein Nachdenken, sondern ein intensiver Austausch mit Gott. Wenn Sie mich fragen, ob ich in meinem Beten immer die richtigen Worte finde, muss ich Sie enttäuschen. Bei beglückenden Erfahrungen kommen das Lob Gottes und das persönliche Halleluja leicht über die Lippen. Bei Krisen und Enttäuschungen, angesichts kleinerer und größerer Katastrophen verschlägt es mir aber sehr wohl die Stimme.
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, dem ich seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden bin und der mich als Priester und Künstler schon immer beeindruckt, hat vor einigen Wochen ein Buch mit einer wunderbaren Sammlung verschiedenster Gebete präsentiert: „Hörgott. Gebete in den Klangfarben des Lebens.“In allem zählt die Liebe, ob beim Chillen, beim Durchstarten am Morgen oder beim Runterkommen. In allen Phasen des Lebens eröffnen sich durch passende Gebetsworte neue Türen, geht der Blick über den Tellerrand hinaus, und können gerade junge Menschen für Gott immer online bleiben, weil er es auch für uns ist. Selbst in den Phasen des Zweifelns und Suchens gibt es ein neues Fenster, bei dem mir Licht zum Erkennen meines Weges geschenkt wird. Diese Sammlung kann Trost schenken und allen eine Tankstelle für die Seele sein. Warum es nicht einfach versuchen? Salopp sagt man in aussichtslosen Situationen gerne: „Da hilft nur noch Beten“. Ich kenne die tausendfache Bestätigung: „Beten hilft!“
Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan