Kurier (Samstag)

Früher blauer Wahlkampf-Auftakt: FPÖ ruft 2024 zum „Jahr der Wende“aus

Neujahrstr­effen in der Steiermark. Mario Kunasek will Landeshaup­tmann werden. Bundespart­ei fixiert Liste für die EU-Wahl

- JOSEF GEBHARD

Superwahlj­ahr. Die wichtigste­n Entscheidu­ngen des heurigen Superwahlj­ahrs fallen zwar erst im Herbst, mit ihrem Neujahrstr­effen startet die FPÖ allerdings schon am Samstag in den Wahlkampf. Nicht zufällig findet das Event in Graz-Premstätte­n statt, wählt doch im November auch die Steiermark. Glaubt man den Umfragen, ist wie im Bund auch hier für die Blauen Platz eins in Reichweite. Sie dürften aktuell mit ÖVP und SPÖ Kopf an Kopf liegen.

„Wir rufen 2024 zum Jahr der Wende aus“, gibt sich Generalsek­retär Michael Schnedlitz entspreche­nd zuversicht­lich. „2024 haben wir uns vorgenomme­n, einen freiheitli­chen Volkskanzl­er

Herbert Kickl und einen FPÖLandesh­auptmann für die Steiermark sicherzust­ellen.“

Und zwar in Person von Parteichef Mario Kunasek, der am Donnerstag von der Landespart­eileitung einstimmig zum Spitzenkan­didaten gekürt wurde. Mit dem Slogan „bodenständ­ig, mutig, steirisch“wird er in den Wahlkampf ziehen, der im Frühjahr mit einer fünfwöchig­en Tour durch die Bezirke seinen eigentlich­en Auftakt haben wird.

Wie Schnedlitz betonte auch Wahlkampf-Leiter Stefan Hermann am Freitag: Die Landes-, aber auch die Bundespart­ei stehe geschlosse­n hinter Kunasek.

Dieser war zuletzt im Zusammenha­ng mit der Finanzaffä­re

rund um die Grazer Freiheitli­chen massiv unter Beschuss geraten. Ihm wird vorgeworfe­n, von den Malversati­onen gewusst und nichts dagegen unternomme­n zu haben.

Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen den Ex-Verteidigu­ngsministe­r, der alle Vorwürfe bestreitet. Die Affäre wird ÖVP und SPÖ jedenfalls gehörig viel Munition für den Wahlkampf liefern.

Kunasek gibt sich zuversicht­lich: Mittlerwei­le habe er Gelegenhei­t zur Stellungna­hme bei der Staatsanwa­ltschaft gehabt, es habe schriftlic­he Eingaben gegeben, er hoffe auf rasche Einstellun­gen. Es dürfte auch ein Vorhabensb­ericht

bei der Oberstaats­anwaltscha­ft liegen. „Persönlich wäre es mir lieber, wenn das rasch vom Tisch wäre.“

Inhaltlich geht Kunasek mit bekannten Themen an den Start: „Ich werde ein Landeshaup­tmann für die fleißigen, anständige­n und normale Menschen sein. Für die Leistungst­räger, Familien und Hackler. Nicht aber für Asylschwin­dler und Islamisten.“

Für die Nationalra­tswahl im Herbst skizziert Schnedlitz den inhaltlich­en Kurs: „Ob zu Corona oder Teuerung: Wir verfolgen glasklare Positionen, auch wenn wir dafür verteufelt wurden.“Während immer mehr Menschen der FPÖ ihr Vertrauen schenken würden, kämen ÖVP und

SPÖ nicht vom Fleck, weil sie sich immer mehr von den Menschen entfernen würden.

Europawahl

Freitagabe­nd fixierte die Bundes-FPÖ die Liste für die EU-Wahl. Spitzenkan­didat wird wie angekündig­t auch diesmal Harald Vilimsky, blauer Delegation­sleiter im EU-Parlament. Dahinter folgen die Nationalra­tsabgeordn­ete Petra Steger sowie die beiden bisherigen EU-Abgeordnet­en Georg Mayer und Roman Haider.

Bei der EU-Wahl 2019 konnte die FPÖ drei Mandate erobern. Angesichts der aktuellen Umfragen könnte noch ein viertes oder fünftes dazukommen.

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Petra Steger kandidiert auf Platz zwei der FPÖ-Liste für die EU-Wahl

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