Kurier (Samstag)

Nach dem Pflichtsie­g braucht Österreich nun einen EM-Coup

31:24 gegen Rumänien / Im Aufstiegsr­ennen warten nun die Großen

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Der erste Jubel der Erleichter­ung war bei Österreich­s Handballer­n an diesem Freitagabe­nd in Mannheim spät zu vernehmen: In der 53. von insgesamt 60 zu spielenden Minuten. 27:21 stand es für die ÖHB-Auswahl zu diesem Zeitpunkt bei der EM-Auftaktpar­tie gegen Rumänien.

Der für den Aufstieg in die Hauptrunde essenziell­e Pflichtsie­g war da erstmals in greifbarer Nähe. Daran änderte sich in den letzten Spielminut­en auch nichts mehr. Doch der 31:24-Erfolg liest sich nur auf dem Papier nach einer klaren Angelegenh­eit. Der Erfolg der favorisier­ten Österreich­er war vor mehr als 10.000 Besuchern in der SAP-Arena ein hartes Stück Arbeit.

Starke Defensive

„Die Defensive war richtig gut, so muss das sein, wenn man bei einem großen Turnier erfolgreic­h sein will“, lobte Teamchef Ales Pajovic. Doch immer wieder brachte sich seine Mannschaft selbst um die Früchte der Arbeit. In eine solide Abwehrleis­tung und einen durchaus gefälligen Spielauf bau mischte sich vor allem in der ersten Hälfte eine fahrlässig­e Chancenaus­wertung. Mehrfach fielen die Würfe zu ungenau oder überhastet aus, freilich hatte auch der rumänische Schlussman­n einen guten Tag erwischt.

Nur noch unüberwind­barer zwischen den Pfosten agierte Constantin Möstl. Der 23-jährige Wiener, Sohn von ÖHB-Tormannleg­ende Werner Möstl, überzeugte bei seiner EM-Premiere auf voller Linie. Statisch fast jeden zweiten Wurf konnte der Hard-Profi parieren. Diese Quote war auch nötig, um Österreich nicht vor gröbere Probleme zu stellen. Selbst zwei frühe Rote Karten für die Rumänen, beide herausgeho­lt durch den entschloss­en agierenden Deutschlan­dLegionär Lukas Hutecek, brachten die physisch starken Rumänen lange nicht aus dem Konzept.

„Mein Auftritt freut mich persönlich, aber wir haben mit dem einem Sieg noch nichts erreicht“, sagte Möstl. Für den Einzug unter die Top 2 der Gruppe ist ein weiterer Erfolg in den ausstehend­en beiden Gruppenspi­elen nötig. Dafür bedarf es gegen die Handball-Großmächte Kroatien (Sonntag) und Spanien (Dienstag/jeweils 20.30 Uhr) vermutlich einer Steigerung. Im Spitzenspi­el überrascht­e Kroatien mit einem 39:29-Kantersieg über Vizeeuropa­meister Spanien.

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Hart umkämpft: Österreich­s Linkshände­r Boris Zivkovic gegen die rumänische Abwehr

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