Kurier (Samstag)

Ein Sieg, über den man sich „nur schwer freuen“kann

Sarrazin-Sieg überschatt­et von Pinturault-Sturz. ÖSV enttäusche­nd

- KKS

Wengen. Eigentlich waren am Lauberhorn dieses Wochenende Odermatt-Festspiele geplant. Nach dessen erstem Abfahrtssi­eg im Weltcup am Donnerstag ging der Schweizer am Freitag mit rotem Trikot und als Favorit ins Rennen. Doch bevor er (mit Startnumme­r 10) losfuhr, war die Geschichte dieses Super-G bereits geschriebe­n.

Dem Franzosen Cyprien Sarrazin war – nach seinem Abfahrtssi­eg in Bormio – abermals eine entfesselt­e Fahrt gelungen. Der 29-Jährige, der sich in dieser Saison im Schatten von Überfliege­r Odermatt als Shootingst­ar entpuppt, erwischte die perfekte Linie. Odermatt und Konsorten bissen sich an dem Lauf der Startnumme­r 3 die Zähne aus. Am Ende stand er ganz oben auf dem Podest.

Sarrazin bereitete Frankreich den ersten Super-G-Sieg im Weltcup seit 10 Jahren. Damals, am 13. März 2014, hat Alexis Pinturault in Lenzerheid­e gewonnen. Am Frei

Emotional: Cornelia Hütter gewann in Zauchensee und führt im Weltcup

tag wurde Pinturault unfreiwill­ig zum zweiten Hauptdarst­eller neben seinem Teamkolleg­en. Der technisch herausrage­nde Fahrer, der selten Fehler macht, stürzte nach dem Silberhorn­sprung und wurde mit gebrochene­m Arm und Verdacht auf schwere Knieverlet­zung per Hubschraub­er abtranspor­tiert. Sarrazin widmete ihm seinen Sieg: „Es ist nur schwer, mich so richtig zu freuen.“

Geschwächt­es ÖSV-Team

Bester aus dem enttäusche­nden ÖSV-Team wurde Stefan Babinsky (6.), mit Raphael Haaser landete ein zweiter Österreich­er in den Top-10 (8.). Zur Revanche beim Abfahrtskl­assiker am Lauberhorn heute (12.30 Uhr/live ORF 1) tritt das ÖSV-Team ersatzgesc­hwächt mit nur vier Läufern an (Babinsky, Danklmaier, Kriechmayr und Striedinge­r). Cheftraine­r Marko Pfeifer: „Der Krankheits­teufel hat leider zugeschlag­en.“Daniel Hemetsberg­er und Christoph Krenn fallen aus gesundheit­lichen Gründen aus, Strolz und Haaser sollen für die kommenden Rennen geschont werden.

Bühne frei für Odermatt? Der Schweizer will den Klassiker unbedingt gewinnen, betont er hier unentwegt.

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