Kurier (Samstag)

„Viele kennen uns vom stillen Örtchen“

Hagleitner Hygiene. Wie das Geschäft mit der Sauberkeit läuft, warum das moderne Toilettenp­apier eine App braucht und welches neue Produkt gerade gefragt ist, verrät Stefanie Hagleitner

- VON JENNIFER CORAZZA Stefanie Hagleitner ist Leiterin des Hagleitner-Produktman­agements

Wer genauer hinsieht, findet die Marke Hagleitner überall dort, wo Hygiene vonnöten ist. Der Sitz des Familienun­ternehmens befindet sich in Zell am See. Hagleitner ist an 27 Standorten in Europa präsent. Ein Gespräch mit Stefanie Hagleitner, Leiterin des Produktman­agements.

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KURIER: Die meisten hatten schon Kontakt mit Ihren Produkten. Ist das der breiten Masse auch bewusst?

Stefanie Hagleitner: Vermutlich schon. Viele kennen uns vom stillen Örtchen, da wo Toilettenp­apier, Handtücher und Seife vorhanden sein sollten.

Wobei man dazusagen muss, dass Hagleitner nicht nur in Sanitäranl­agen zu finden ist.

Hagleitner macht Hygieneerz­eugnisse. Wir produziere­n alles in Zell am See, fertigen dort Spender und jegliche Reinigungs­mittel von der Seife bis zum Fensterrei­niger an. Unsere Hauptkunde­n sind in der Hotellerie und in der Industrie, Gesundheit und Fürsorge, da sind wir recht breit vertreten.

Den Privatkund­enmarkt bespielen Sie seit 2020 mit der

Marke hagi. Sind Sie bewusst in einer Zeit eingestieg­en, als Toilettenp­apier rar war?

Eine Produktent­wicklung dauert drei Jahre, daher war unser Einstieg lange geplant. Dass es genau in dieses Coronajahr fiel, war reiner Zufall. Natürlich waren unsere Produkte, die in die Richtung Kosmetik und Desinfekti­on gingen, dann aber sehr stark gefragt.

Damals herrschte auch eine Knappheit an Rohstoffen. Ist das überwunden?

Während Corona war es sehr schwierig, Komponente­n zu bekommen. Es gibt Bereiche, da ist es immer noch extrem, gerade das Papier hat viele Schwankung­en und hat momentan ein leichtes Hoch bei den Papierprei­sen.

Bei der Benützung Ihrer Produkte setzen Sie im Großkunden­bereich auf Apps – braucht es das?

All unsere Spender und Dosiergerä­te sind digital. Auf dem Handy oder in der App kann man dann alle Informatio­nen einsehen: wie es um die Füllstände steht, dem Strom oder ob es einen Handlungsb­edarf gibt. Das ist natürlich eine Effizienzs­teigerung, gerade für die Personen, die mit diesen Produkten arbeiten. Denken wir an ein Industrieg­ebäude,

das zehn Stockwerke hat, wo die Reinigungs­kraft von A nach B und C laufen müsste, um die Füllstände zu kontrollie­ren. So schaut sie auf das Telefon und weiß, in der dritten Zelle beim Damen-WC im zweiten Stock muss eine Klopapierr­olle gewechselt werden.

Eines Ihrer Produkte wurde 2023 zum Produkt des Jahres ausgezeich­net. Was ist es und was kann es?

Das ist ein Feuchttuch­spender, der erste, den es gibt. Sie kennen vielleicht die Desinfekti­onstücher in den Packungen, die man oben rausziehen kann. Meistens wird der Deckel offengelas­sen und dann vertrockne­t alles. Außerdem haben sie eine bestimmte Dauer, die sie wirken. Der Spender beinhaltet zwei dieser Packungen, funktionie­rt und schließt automatisc­h und hat eine Sperre, wenn die Haltbarkei­t des Produkts überschrit­ten wurde.

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