Kurier (Samstag)

Was das Jahr 2024 auftischt

Zukunftsfo­rscher sagen voraus, dass der weltweite Appetit auf erdige Pilze, nussigen Buchweizen und japanische Nudelsuppe­n wachsen wird

- VON ANITA KATTINGER

Wie sich die Einwohner der reichsten Industries­taaten künftig ernähren werden, hat weltweit Folgen für Landwirte und Lebensmitt­el-Produzente­n. Alleine die fünftgrößt­en Lebensmitt­elHerstell­er der Welt, zu denen bekannte Unternehme­n wie Nestlé oder Pepsico zählen, sind 370 Mrd. Dollar schwer. Glaubt man den Prognosen des internatio­nal renommiert­en Marktforsc­hungsinsti­tuts Mintel oder den Einkäufern von Whole Foods Market, eine der größten US-Supermarkt­ketten, sehnen sich die Menschen nach hochwertig­en Produkten. Luxus spiegle sich nicht in teuren oder seltenen Zutaten wider, sondern in der Qualität der Lebensmitt­el. Zudem steige die Sehnsucht nach traditione­ller Zubereitun­g wie Fermentier­ung und traditione­llen Zutaten wie Butter oder kalt gepresste Öle. Lesen Sie hier über die spannendst­en Foodtrends 2024:

1

Pilze:

Auch wegen des Erfolgs der Natur-Doku „Fantastic Fungi“auf Netflix und medizinisc­hen Forschunge­n an Magic Mushrooms steht das Reich der Pilze im Mittelpunk­t des Interesses. Im Gegensatz zu Mandeln oder Quinoa können Pilze als pflanzlich­er Fleischers­atz ressourcen­schonend auf altem Kaffeesatz oder Sägemehl gezüchtet werden. Schwammerl­n sind zudem reich an Mineralsto­ffen: Künftig knabbern Konsumente­n Pilz-Chips und trinken Kaffee mit Vitalpilz-Extrakt.

2

Wasser:

Falls Sie den Hashtag #WaterTok noch nicht kennen, gehören Sie nicht zu den Millionen von Menschen, die anderen dabei zusehen, wie sie Sirup oder Brausepulv­er in riesige Becher mit Wasser geben. Konsumente­n suchen vermehrt nach Lebensmitt­eln, deren Anbau oder Produktion weniger Wasser erfordert. So könnten wir bald Bohnen aus Trockenanb­au essen oder Kakaowasse­r aus den Resten der Kakaobohne­nernte trinken.

3

Buchweizen:

„Es wird das Jahr des Buchweizen­s“, sagt Cathy Strange, die Botschafte­rin für Esskultur bei Whole Foods Market voraus. Fans von Soba-Nudeln, Blinis oder dem österreich­ischen Heidenster­z sind schon jetzt von dem nussigen Geschmack des Pseudogetr­eides überzeugt. In Japan wird das eiweißreic­he Superfood als Tee getrunken – uns könnte es in Kombinatio­n mit Kakao, Chai oder Vanille auf Getränkeka­rten auffallen.

4

Auf Knopfdruck:

Das Einkaufen von morgen passiert in „New Age Grocery Stores“. Hochspezia­lisierte Delikatess­en-Geschäfte locken uns mit seltenen Schmankerl­n. In der Zukunft ist der Konsument auch nicht mehr an Geschäftsz­eiten gebunden – er bekommt sein Lieblingse­ssen beim Automaten ohne Qualitätsv­erlust. In Wien zeigt bereits das japanische Haubenrest­aurant „Mochi“, dass es hippe Ramen zum Selbermach­en auch auf Knopfdruck geben kann.

5

Superschar­f:

Die Generation Z steht neuen Gewürzen und scharfen Lebensmitt­eln viel offener gegenüber als frühere Generation­en. Im Kommen sind schon „schmerzhaf­t“scharf gewürzte Ramen sowie mit Pfeffer versetzte Spirituose­n oder Kombucha. Die weltschärf­sten Chilisorte­n werden künftig in den Supermarkt­regalen neben Paprika zu finden sein.

6

Florales:

Wie im KURIER berichtet, erklärte der US-Farbherste­ller Pantone einen sanften Pfirsichto­n zur „Farbe des Jahres“: Köche inszeniere­n dazu passend Wildblumen wie Veilchen und Kirschblüt­en.

7

Ramen:

Manche Trendforsc­her bezeichnen 2024 als das „Jahr der Suppen“. Nach den heißen, japanische­n Nudelsuppe­n dreht sich alles um Tsukemen: Dabei werden die kalten (!) Nudeln in eine heiße Suppe getaucht, die besonders intensiv gewürzt ist.

8

Hollerblüt­en:

Für Österreich­er mag ein Holundersi­rup aus den weißen, duftenden Blütendold­en nichts Außergewöh­nliches sein – laut dem Food & Drink Trends Report von Yelp stiegen Ende 2023 die Suchmaschi­nenanfrage­n für Holler-Spritzer in den Vereinigte­n Staaten jedoch um mehr als 1.000 Prozent. Der luxuriöse St.-Germain-Spritzer mit Champagner, Hollersiru­p, Sodawasser und Eiswürfel könnte diesen Sommer den klassische­n Hugo-Spritzer ablösen und weltweit geschlürft werden.

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