Kurier (Samstag)

Ganz schön ordentlich!

Mit wenig Ballast und schön aufger▸umt ins neue Jahr starten: Ordnungs-Expertin Desiree Schweiger verr▸t, wie strukturie­rte Wohnr▸ume – auf Dauer – gelingen.

- VON NICOLE ZAMETTER SAMSTAG, SAMSTAG,

» Der Jänner ist für viele der Monat des Verzichts: Auf Zucker, Alkohol oder Fleisch, manche fasten beim Shopping oder Autofahren. Auch Wohnung und Haus gehen zu Jahresbegi­nn häufig auf Diät: Jetzt ist eine gute Zeit, um auszusorti­eren, umzuräumen und Ordnung zu schaffen – die Wohnräume „verschlank­en“sozusagen. Aufräumcoa­ch Desiree Schweiger (Simply Organized) unterstütz­t seit drei Jahren Menschen dabei, ihre Wohnräume in den Griff zu bekommen. „Im neuen Jahr haben wir alle große Vorsätze und Ziele, aber am wichtigste­n ist es, realistisc­h und auch klein zu bleiben. Lieber mit einer Schublade oder einem Kasten beginnen und nicht gleich mit der ganzen Wohnung“, rät Schweiger. Denn: Wer sich zu viel vornimmt, den verlässt rasch die Motivation.

Schritt für Schritt kommt man leichter ans Ziel: „Am Anfang eine To-do-Liste erstellen und nach und nach abarbeiten. Bereiche, die einen besonders stören zuerst. Zum Beispiel den Bereich für Schlüssel oder die Post – also Mikroaufga­ben – machen. Wer jeden Tag 15 Minuten aufräumt, schafft insgesamt mehr. Dann hat man rasch Erfolgserl­ebnisse. Und man kann jeden Tag ein Hakerl auf der Liste machen.“

1. Ordnungsty­p definieren. „Im ersten Schritt ist es wichtig, zu definieren, welcher Ordnungsty­p man ist. Manche wollen alles einfach gut verstaut haben, andere brauchen die Dinge gut sichtbar geordnet. Leben mehrere Menschen im Haushalt, ist oft eine Mischform notwendig“, so die Expertin.

2. Ballast abgeben. Danach ist das Aussortier­en dran: „In jedem Haushalt ist einfach zu viel Zeug angesammel­t. Um wirklich Ordnung zu halten, sollte man regelmäßig aussortier­en.“Ob im Kleidersch­rank, im Vorzimmerk­asten oder in der Küche: Weniger Dinge machen weniger Arbeit. „Mir fällt auf, dass Leute oft vieles mehrfach

besitzen. Aber braucht man wirklich zwei Knoblauchp­ressen oder Dosenöffne­r? Weg damit, am besten spenden.“Wen das überforder­t, holt sich am besten einen Freund zur Hilfe. „Gemeinsam macht das Aussortier­en Spaß.“

3. Neu einräumen. Alles, was bleiben darf, wird einsortier­t. Um den Überblick zu halten, helfen Boxen und Kisten, Schalen und Körbe. „Einheitlic­he Gefäße sorgen für schöne Optik. In der Küche macht das Umfüllen von Trockenvor­räten

doppelt Sinn, denn dadurch schütztman­dieLebensm­ittelauch vor Ungeziefer­befall.“Zudem sollte man sich beim Einräumen überlegen: Was wird oft verwendet, was kann weiter nach hinten? „Ein hilfreiche­s Tool sind Drehteller, die wir gerne in Küchen einsetzen. Darauf lassen sich etwa im Kühlschran­k Marmeladen und Joghurts besser finden. Und wer zu wenige Schubladen hat, kann sich mit langen Boxen helfen“, rät die Expertin. Auch Kinder brauchen genügend Stauraum, um

Ordnung zu halten: „Von vornherein viele Boxen und Laden zum Verstauen anbieten. Und selbst ein gutes Vorbild sein.“

4. Strukturie­ren. „Wenn alles dort ist, wo es hingehört: Die Boxen oder Schachteln unbedingt beschrifte­n! Damit für alle klar ist, wo was ist. Chaosberge gar nicht erst entstehen lassen.“

5. Eventuell nachjustie­ren.Wenn sich die Dinge wieder stapeln, hat man wahrschein­lich nicht gut genug aussortier­t und den Dingen keinen genauen Platz zugeordnet. Es müssen alle am Anfang konsequent sein und jedes Ding verräumen. Wenn man wieder nach Dingen zu suchen beginnt, ist man falsch abgebogen.“Gleichzeit­ig warnt Schweiger vor zu hohen Erwartunge­n: „In Magazinen oder aufSocialM­ediasehenw­irperfekte Welten – alles ist clean und gut versteckt. Davon darf man sich nicht zu sehr beeinfluss­en lassen. Die Wohnung ist immer noch zum Leben da.“«

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 ?? ?? Aufräumcoa­ch Desiree Schweiger (links) hilft beim Ordnung halten: „Eine To-do-Liste erleichter­t das Dranbleibe­n. Hat man erst ein gutes System für sich gefunden, muss man auch insgesamt weniger räumen
Aufräumcoa­ch Desiree Schweiger (links) hilft beim Ordnung halten: „Eine To-do-Liste erleichter­t das Dranbleibe­n. Hat man erst ein gutes System für sich gefunden, muss man auch insgesamt weniger räumen
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Für den aufgeräumt­en TraumKleid­erschrank ist zuerst das Ausmisten wichtig: Wer es allein nicht schafft, bittet eine Freundin um Hilfe
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