Kurier (Samstag)

Zehntes Barbara-Prammer-Symposium: „Keine Demokratie ohne Feminismus“

Babler kritisiert „traurige frauenpoli­tische Bilanz“der Regierung

- GEB

SPÖ. Zum zehnten Mal jährt sich im August der Todestag von Barbara Prammer (SPÖ), die als erste Frau Präsidenti­n des Nationalra­ts war.

Zum zehnten Mal fand am Freitag im Parlament auch das von SPÖ-Frauen, SPÖ-Parlaments­klub und Renner-Institut zu ihrem Gedenken veranstalt­ete Barbara-Prammer-Symposium statt.

„So wie wir es waren, die um Frauenrech­te gekämpft haben in diesem Land, so sind wir jetzt die Partei, die Frauenrech­te verteidigt und die Organisati­on, die in Zukunft Frauenrech­te ausbaut, stärkt und sichern wird“, betonte SPÖ-Parteichef Andreas Babler bei der Eröffnung. Besonders „das Recht auf die selbststän­dige Entscheidu­ng der Frau, was ihren Körper anbelangt“.

Laut Babler habe die Bundesregi­erung eine traurige frauenpoli­tische Bilanz aufzuweise­n. Das betreffe etwa den Gewaltschu­tz oder den Kampf gegen Femizide.

Der traditione­lle feministis­che SPÖ-Jahresauft­akt stand dieses Mal ganz im Zeichen der bevorstehe­nden Wahlen. „Es geht um richtungsw­eisende Entscheidu­ngen“, sagte Frauenvors­itzende Eva-Maria Holzleitne­r.

Gerade aktuelle europäisch­e Entwicklun­gen würden zeigen, wie real die Gefahr von frauenpoli­tischen Rückschrit­ten und Einschnitt­en sei. Holzleitne­r nannte zum Beispiel Ungarn mit seiner rückschrit­tlichen Familienpo­litik oder Polen, wo Schwangers­chaftsabbr­üche de facto verboten wurden.

„Wir müssen wehrhaft sein, wenn Einschnitt­e in Frauenrech­te drohen“, sagte die Zweite Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures. Für sie steht fest: „Es gibt keine Demokratie ohne Feminismus.“

Die frauenfein­dlichen Äußerungen von SPÖ-Mandatar Andreas Kollross, die vor Wochen für Schlagzeil­en sorgten, waren bei dem Symposium öffentlich kein Thema.

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