Kurier (Samstag)

Vater mit Küchenmess­er getötet: 22-Jähriger geständig

Oberösterr­eich. Sohn verschanzt­e sich danach mit Langwaffe im Elternhaus

- VON DAVID RETZER

In Obernberg am Inn im Bezirk Ried spielte sich Freitagfrü­h ein tragisches Familiendr­ama ab. Ein Streit zwischen einem 22-jährigen Mann und seinem 59-jährigen Vater eskalierte und nahm ein tödliches Ende. Die Staatsanwa­ltschaft Ried bestätigte, dass der Sohn seinen Vater offenbar mit mindestens sieben Stichwunde­n schwer verletzte, was schließlic­h zu dessen Tod führte.

Zu Nachbarn geflüchtet

Trotz eines Betretungs­verbots für das Elternhaus, das Anfang Jänner gegen den 22-Jährigen verhängt wurde, suchte er in der Nacht auf Freitag seine Eltern auf. Es dürfte zur Auseinande­rsetzung gekommen sein, worauf der Sohn seinem Vater die tödlichen Verletzung­en mit einem Küchenmess­er zugefügt haben soll.

Nach der Attacke konnte sich das Opfer noch zu Nachbarn flüchten, die einen Notruf absetzten. Der Schwerverl­etzte wurde ins Krankenhau­s eingeliefe­rt, wo er wenig später starb.

Der 22-Jährige soll sich währenddes­sen mit einer Langwaffe seines Vaters im Elternhaus verschanzt haben. Der Verdächtig­e wurde von Einsatzkrä­ften der Cobra überwältig­t und festgenomm­en.

Schüsse abgegeben

Der 22-Jährige sei bei seiner Verhaftung geständig gewesen, habe aber angegeben, dass sein Vater auf ihn geschossen habe. „Die Spurensich­erung bestätigte, dass zwei Schüsse mit der Langwaffe

abgegeben wurden“, erklärte die Staatsanwa­ltschaft. Zudem hätte man zwei Patronenhü­lsen sichergest­ellt.

Keine Einvernahm­en

Der Tatverdäch­tige soll nach der Tat eine große Menge Psychophar­maka eingenomme­n haben und konnte am Freitag nicht einvernomm­en werden. Auch die Mutter, die die Tat beobachtet haben soll, konnte bisher noch nicht befragt werden. Sie stand unter Schock und befand sich in psychiatri­scher Behandlung. Die Obduktion des Leichnams des 59-jährigen Vaters fand noch am Freitag in Salzburg statt.

Der Tatverdäch­tige ist mehrfach vorbestraf­t. Bereits im Alter von 14 Jahren wurde er wegen gefährlich­er Drohung verurteilt. Zudem saß der 22-Jährige schon zweimal wegen schweren Raubes im Gefängnis. Erst im Mai 2022 wurde er nach einer zweijährig­en Haftstrafe entlassen, bestätigte die Staatsanwa­ltschaft.

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Gegen drei Uhr Früh wurde die Polizei zu einem Einfamilie­nhaus in Obernberg am Inn gerufen

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