Der Mars-Helikopter wird nie wieder starten
Statt den geplanten 30 Tagen hielt Ingenuity fast drei Jahre durch
1,8 Kilogramm schwer, 121 Zentimeter Rotordurchmesser und weniger Akkuleistung als ein gewöhnliches Notebook. Was auf der Erde von Modellfliegern als „Spielzeug“belächelt werden würde, ist das erste Fluggerät auf einer anderen Welt: Ingenuity. Der Mars-Helikopter ist aber zum letzten Mal am Roten Planeten abgehoben.
Bei der Landung des Flugs 72 wurde mindestens eines der vier Rotorblätter beschädigt. Der Mars-Rover Perseverance ist zu weit weg, um einen Blick auf seinen verletzten Kumpel zu werfen. Nur eine Aufnahme seines Schattens, die Ingenuity selbst gemacht hat, verrät der NASA, dass es Zeit ist, die Mission des Mars-Helikopters zu beenden. Zu gefährlich wäre es, noch einen Flugversuch zu wagen. Ingenuity würde außer Kontrolle geraten.
„Die historische Reise von Ingenuity hat ein Ende gefunden. Der Helikopter flog höher und weiter, als wir es uns je erträumt hätten. de vorgeworfen, Ingenuity sei eine PR-Aktion und diene nur dazu, um ein höheres Budget von der US-Regierung zu sichern, nach dem Motto: „Seht her, was wir alles können.“
Luftauf klärung
Ab Flug Sechs drehten sich die Rollen. Ginny wurde als eine Art Luftaufklärung genutzt, um die geplante Route von Perseverance auszukundschaften. Im Laufe der Mission erhielt Ingenuity ein Software-Update, um automatisch eine sichere Landestelle zu finden, sollte der vorprogrammierte Ort nicht sicher genug für ein stabiles Aufsetzen sein. Danach machten Ginny ein defekter Navigationssensor zu schaffen und Staubstürme. Die zur Steuerung des
Mars-Helikopters nötigen Taumelscheiben konnten aber vom Schmutz freigeschüttelt werden. Auch dem Mars-Winter, bei dem in der Nacht die Temperatur auf -128 Grad Celsius sinkt, trotzte Ingenuity.
Das Ziel der Mission wurde erfüllt: Den Beweis erbringen, dass in der dünnen Mars-Atmosphäre geflogen werden kann. Mit den gesammelten Daten sollen weitere Fluggeräte für den Einsatz auf anderen Welten entwickelt werden. Und wer weiß: Vielleicht wird Ginny eines Tages von Menschen eingesammelt, für die fliegende Drohnen zur Standardausrüstung bei Mars-Spaziergängen gehören. Und dann bekommt der Helikopter einen dekorativen Ehrenplatz in der Marskolonie.
„Nach dem Sieg Donald Trumps bei der Vorwahl in New Hampshire ist es wahrscheinlich, dass er erneut Kandidat für die US-Präsidentschaft wird. Seine Stärke trotz seiner vielen Skandale ist Folge einer systemfeindlichen Strömung. Jetzt will er als Ex-Präsident und Wortführer der populistischen Welle zur Wahl antreten, die die Grundlagen der liberalen Demokratie auf beiden Seiten des Atlantiks untergräbt. Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wäre ein Schlag für den Multilateralismus zu einer Zeit, in der die NATO nach dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive dem Risiko eines möglichen russischen Angriffs in Mitteleuropa ausgesetzt ist. Dies könnte mit dem Ende der Militärhilfe zusammenfallen, was Alarm in Polen und dem Baltikum auslösen würde und Auswirkungen auf den gesamten Kontinent hätte. Angesichts der Bedrohung, die Trump darstellt, müssen die Demokraten eine Kandidatur auf die Beine stellen, die eine Wende hin zu illiberalen Zuständen in der führenden Weltmacht verhindert.“
Madrid
„Laut dem politischen Lehrbuch würde sich ein Kandidat nach gesicherter Unterstützung der Partei gegen die Mitte des politischen Spektrums öffnen, um auch unabhängige Wähler für sich zu gewinnen. Das ist für Trump kaum vorstellbar. Sein größter Trumpf ist seine Persönlichkeit, die entweder Wähler abschreckt oder begeistert. Seinen Charakter wird er im weiteren Wahlkampf weder ändern noch in den Hintergrund rücken. Was er sagt, spielt ohnehin eine Nebenrolle bei einem Mann, der Lügen und Täuschung zu seinem Markenzeichen gemacht hat. Das ist Trumps größtes Risiko im Herbst. Während in New Hampshire laut Nachwahlbefragungen die republikanischen Anhänger zu 74 Prozent Trump folgten, scheiterte er bei den ungebundenen Wählern, von denen er nur 33 Prozent Zustimmung erhielt. 19 Prozent der Republikaner sagten, sie würden Trump nie ihre Stimme geben. Die Bedeutung des kleinen Staates ist nicht überzubewerten. Aber wenn das landesweit so bleibt, wird es für Trump schwierig, einen für die Präsidentschaft genügend breiten Rückhalt zu gewinnen.“
„In Zeiten der Polarisierung wird die Demokratie schnell zu einem Zweikampf degradiert, bei dem es nur Schwarz oder Weiß gibt. Das gilt besonders für das Zweiparteiensystem der USA, wo der Kampf aller Wahrscheinlichkeit nach bald wieder zwischen Donald Trump und Joe Biden ausgetragen wird. Bis dahin hat Nikki Haley noch einige Wochen Zeit, um zu zeigen, dass es auch Grautöne gibt, und zu erklären, warum Trump auch in ihren konservativen Augen nicht ideal für das Land und die Welt ist.“
Amsterdam