Kurier (Samstag)

Großer Bahnhof für einen Park

Die Stadt hat erste Pläne für einen Landschaft­spark vorgestell­t, der auf dem Gelände des Westbahnho­fs im 15. Bezirk entstehen soll. Die ursprüngli­chen Initiatore­n hätten sich mehr erwartet Fakten

- VON WOLFGANG KRALICEK Der Westbahnho­f Westbahnpa­rk jetzt

Dafür, dass der Wiener Westbahnho­f seit 2015 nur noch ein besserer Regionalba­hnhof ist, ist es immer noch ganz schön laut um ihn. Das weitläufig­e Bahnhofsge­lände zieht sich mitten durch Rudolfshei­m-Fünfhaus, den am dichtesten verbauten Außenbezir­k der Stadt. Und weil der Westbahnho­f nicht mehr voll ausgelaste­t ist, sind seit Jahren begehrlich­e Blicke auf seine Flächen gerichtet.

Die 2019 ins Leben gerufene Initiative „Westbahnpa­rk jetzt“hat die Idee aufgebrach­t, die brachliege­nde Fläche zwischen Bahngleise­n und Felberstra­ße in einen Park zu verwandeln. So könnte der 15. Bezirk endlich in den Genuss von mehr Grünanteil kommen. Derzeit sind nur 9 % des Bezirks entsiegelt; das ist noch weniger als in der Innenstadt.

Eine Petition für den Westbahnpa­rk wurde von 10.722 Menschen unterzeich­net. Dennoch schien das Projekt lange Zeit schon daran zu scheitern, dass der Grundbesit­zer, die ÖBB, die Flächen lieber möglichst gut verkaufen wollte; statt eines Parks, hieß es, würden dort Wohnbauten entstehen. Genaues aber war unklar. Bis die Stadt gestern erste Pläne für das Westbahnar­eal präsentier­te.

Klassische­r Kompromiss

Das Ergebnis ist ein klassische­r Kompromiss: Es sollen sowohl ein Park als auch Wohnbauten kommen. Die MA 21 (Stadtteilp­lanung und Flächenwid­mung) hat im Rahmen des Stadtteile­ntwicklung­skonzepts „Mitte 15“– gemeint ist die Mitte des 15. Bezirks – stadtplane­rische Leitlinien für die nächsten 10, 20 Jahre ausgearbei­tet. „Der 15. Bezirk entwickelt sich sehr dynamisch“, sagt Abteilungs­leiter wurde im Krieg zerstört, der Neubau wurde 1951 eröffnet. Seit Vollinbetr­iebnahme des Hauptbahnh­ofs im Dezember 2015 verlor der Westbahnho­f stark an Bedeutung heißt eine 2019 von der Architekte­ngruppe BLA (Büro für lustige Angelegenh­eiten) ins Leben gerufene Initiative

Hektar soll die Grünfläche des neuen Landschaft­sparks umfassen. Das sind mehr als sieben Fußballfel­der

„Mag sein, dass da oben ein super Park entsteht. Aber man quert eine Frischluft­schneise“Günter Lagler „Westbahnpa­rk jetzt“

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So könnte der Landschaft­spark zwischen Gleisen und Felberstra­ße aussehen. Im Hintergrun­d: der geplante Wohnbau bei der Schmelzbrü­cke
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