Ohne Ferialjob keine Karriere?
seiner Meinung nach „erklärungsbedürftig“. sogar
Weltreisen, das erste Auto oder die schönen Schuhe, die man neulich online gefunden hat: „Das sind alles absolut legitime Gründe, um nach einem gut bezahlten Ferialjob zu suchen“, sagt Manuela Baierl. Oft schauen deshalb junge Menschen bei der Suche nach dem Ferialjob stark auf die Bezahlung. Die Frage ist aber, ob nicht das schlechter bezahlte Praktikum in einer Traumfirma, deren Inhalte wertvoller sind, die bessere Wahl für die künftige Karriere ist?
„Dass junge Menschen vor allem auch Geld verdienen müssen, ist den meisten Personalentscheidern selbstverständlich bekannt“, sagt Maly. Und betont, dass die „gesammelten komplementären Fähigkeiten“deutlich wichtiger sind. „Neben den ersten Einblicken in Prozesse und Fachthemen sind es oft sogenannte ,power skills‘, die berufsfeldübergreifend gut ankommen.“Damit meint Maly etwa Serviceorientierung, Teamfähigkeit, Strukturierung, eigenverantwortliches Arbeiten und Proaktivität. Diese Skills erlerne man auch mit einfachen (Geld bringenden) Samstagsjobs im Supermarkt, der Mitarbeit im Familienbetrieb oder durch soziales Engagement.
Anders ist es bei jungen Leuten, die schon genauere Berufsvorstellungen haben. Ihnen rät Petra Wottringer, in der entsprechenden Branche nach Praktika (die vielleicht nicht so gut bezahlt sind) zu suchen: „So lernt man die internen Strukturen und Arbeitsprozesse kennen. Und kann Kontakte knüpfen.“Ähnlich sieht es Julian Maly: „Wenn man es sich aussuchen kann und seine Zielrichtung definiert hat, sind einschlägige Praktika von Vorteil.“
Egal wofür man sich entscheidet, es gilt: „Alles ist besser als Nichtstun“, so Personalberater Julian Maly. „Selbst, wenn der Job sich als langweilig herausstellt, nimmt man Wichtiges für seinen Weg mit“, fügt Manuela Baierl hinzu. Schließlich komme es darauf an, was man aus diesen Erfahrungen macht und wie man sie in der Bewerbung verpackt.