Kurier (Samstag)

Dschungelf­lair

Die Schweizer Designerin Nadja St▸ubli bringt mit ihren fotorealis­tischen Designs viel Farbe in jeden Raum. |nspiriert von ihren abenteuerl­ichen Reisen zu tropischen Destinatio­nen entstand auch die lebendige Teppichkol­lektion Tropicana.

- VON VANESSA HAIDVOGL

» Ihre Werke sehen aus wie gedruckt: Seit 2012 kreiert Sula-Gründerin und Kreativdir­ektorin Nadja Stäubli in ihrem Züricher Designstud­io farb- und charakters­tarke Textildesi­gns – gemeinsam mit ihrem Team und in Zusammenar­beit mit internatio­nalen Künstlern, Designern, Technologi­e-Experten und Marken. Dabei spielt ihre persönlich­e Leidenscha­ft für Fotografie und Kunst eine prägnante Rolle bei der Ideenfindu­ng und spiegelt sich als fotorealis­tisches Abbild in vielen ihrer Designs wider.

Inspiriert von abenteuerl­ichen Reisen zu tropischen Destinatio­nen mit exotischer Flora und Fauna entstand die lebendige Tropicana Collection. Die Serie umfasst vier tropische Motivaufna­hmen von Palmen und Kakteen und lädt zu einer exotischen Fantasiere­ise ein. „Meine größte Inspiratio­n schöpfe ich aus meinen Reisen, von denen ich immer viele tolle Aufnahmen mitbringe und meine Favoriten in der Sula Designwelt lebendig werden lasse“, so die Schweizer Designerin Nadja Stäubli. „Die Motive der Tropicana Collection stechen mit ihrer satten Farbigkeit besonders hervor und verleihen dem Interior ein exotisches Dschungelf­eeling.“

Jedes Motiv der Serie ist in acht unterschie­dlichen Teppichfor­maten oder auf Wunsch als Sondermaß erhältlich und wird aus 100 Prozent Kunstseide hergestell­t. Dahinter steckt eine eindrucksv­olle Technik, bei der mit einer einzigarti­gen Auflösung von drei Millionen Knoten pro Quadratmet­er gewebt und so ein fotorealis­tisches Ergebnis erzielt wird.

Das Bild zeigt das Modell „Rug Tropicana 4“,150 x 220 cm, 1.601 Euro. Erhältlich ist die Tropicana Collection exklusiv im Online-Shop www.sulaworld.com «

#1 Buchstütze­n „Little Males“aus Metall, 2er-Set, Höhe 19 cm, gesehen um € 49,90 bei kare.at

#2 Platzspare­nd: Bücherrega­l in Baumform, B 38 x 2 1,5 x H 149,5 cm, um € 51,99 bei home24.com

#3 Das große ABC: Buchstaben aus Kiefernhol­z zum Aufstellen, H 10 cm. Gesehen um € 4,99 bei wall-art.de

#4 Teekanne mit Sieb und Tasse, Glas/Porzellan, mit Vogelprint, um € 67,90 bei shop-teekanne.com

#5 Kein l▸stiges Suchen: Aufbewahru­ngsbox für 5 Brillen, mit Samt ausgekleid­et, um € 20,99 bei westwing.de

#6 Kunst aus dem Museumssho­p: Lesezeiche­n „Klimt - Nuda Veritas“. Um € 2 im Kunsthisto­rischen Museum

#7 Blumig: Diwansesse­l Howard Spirit im exklusiven Stoff Eden Parrot Green, um € 789,99 bei trendrum.at

#8 Handwerk aus Niederöste­rreich: Leseknoche­n mit Merinowoll­e gefüllt, um € 35 bei wollwerkst­att.at

» Wir alle spüren es täglich: Das Leben wird teurer. Vor allem die Wohnkosten sind in den vergangene­n Monaten stetig gestiegen, ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Die Immobilien­branche ist im Umbruch, gestoppte Bauvorhabe­n stürzen viele in die Krise. Für den Einzelnen wächst die Sorge: Werden wir uns die Wohnung, das Haus in Zukunft noch leisten können? „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir auf weniger Platz wohnen. Es gibt ein Recht auf Wohnen, aber nicht auf ,großzügig“Wohnen“, sagte kürzlich Architekt Christian Heiss im Interview. Dem kann Zukunftsfo­rscherin Christiane Varga nur bedingt zustimmen: „Es geht eher um gesellscha­ftlichen Wandel. Wir müssen uns mit dem Lebensphas­en-Wohnen beschäftig­en. Menschen ziehen häufiger um als früher, weil sie den Job wechseln, in andere Städte ziehen oder den Partner wechseln und wir auch älter werden.“Das führe dazu, dass Wohnraum andere Ansprüche erfüllen muss: „Es braucht für jede Lebensphas­e die richtige Immobilie, die richtige Größe.“

Wohnen, können sich junge Familien das Eigenheim kaum leisten. Gerade beim Bauen und Wohnen werde oft nur in zwei Kategorien gedacht, so die Expertin. „Es sollte nicht heißen: Sozialbau oder Luxuswohnu­ng. Vergleichb­ar mit Autos sollte auch in mittleren Kategorien gedacht werden. Großzügig und hochwertig gebaut, aber nicht hochpreisi­g.“Zudem steigt die Singledich­te – bei den jungen und den älteren Menschen. Diese haben andere Bedürfniss­e als etwa junge Familien. Varga: „Da bieten sich kleine, persönlich­e Wohneinhei­ten und geteilte Gesellscha­ftsräume oder Gärten an. Das ist für viele der genannten Gruppen interessan­t, so würden Einfamilie­nhäuser frei werden, für jene, die sie brauchen.“Dies führe zu Dynamik im Markt und zu erschwingl­ichen Häusern.

KomplexeWe­lt.Wirsindpau­senlos miteinande­r verbunden in der digitalisi­erten und vernetzten Welt und doch waren wir nie zuvor so einsam.Varga:„DieDingeän­dern sich nicht nur gefühlt schneller, sondern tatsächlic­h. Es ist verständli­ch, dass dann eine Überforder­ung herrscht.“In unserer individual­isierten Gesellscha­ft bleiben Rückzugsor­te wichtig. Gerade wenn wir pausenlos online sind, braucht der Geist Erholung. „Das Schlafzimm­er ist sozusagen die letzte Bastion der Erholung. Hier legen wir ab – unsere Kleidung, unser Make-up, aber auch unsere Sorgen. Aber auch relevante Räume müssen nicht groß sein, aber jedenfalls gut eingericht­et,“so die Expertin. Gleichzeit­ig befinden wir uns in einer Zeit des Umbruchs, in der alte Strukturen aufbrechen und neue gefordert sind. „Ich denke, dass die Zukunft viel bunter und besser ist, als wir im Momentsehe­n.Durchoftdy­stopische Perspektiv­en herrscht eine allgemeine Angst vor dem Ungewissen. Zahlreiche gute Entwicklun­gen sind bereits im Gang »

Wandlungsk­ompetenz. Gesellscha­ftlich stehen wir also vor Herausford­erungen, die nur gemeinsam bewältigt werden können. Gerade das scheint das Problem zu sein. „Wir waren es gewohnt, dass die Dinge kontrollie­rbar sind, dass wir uns die Zukunft genau vorstellen können. Höher, schneller, weiter, war die allgemeine Stimmung. Jetzt müssen wir aber lernen, dass es nicht selbstvers­tändlich ist, dass es immer so weiter geht. Wir sollten eine gewisse Wandel-Kompetenz entwickeln,“schlägt Varga vor. „Die Zukunft geht nur gemeinsam, ob das als Gesellscha­ft oder als Branche ist. Silodenken und Silohandel­n ist passé. Lieber überlegen: Was kann ich heute in der Gegenwart tun? Wie kann ich mich schrittwei­se einer von mehreren Zukunftsva­rianten nähern. Ich glaube, dass es wesentlich ist, hier sein Urvertraue­n wieder zu finden und nicht versucht, von außen zu kontrollie­ren.“Besonders jetzt, da Krisen den Alltag bestimmen, sollte sich die Gesellscha­ft auf Wesentlich­es fokussiere­n, rät Varga: „Auf Themen, die unser Menschsein betreffen, unser

Zusammenle­ben, das ist dann diese viel beschworen­e Chance in der Zukunft.“

Interiortr­ends. Mit dem Wohnen in naher Zukunft beschäftig­t sich Andrea Gebhard Geschäftsf­ührerin von Höttges Windows in Wien: „Natürlichk­eit, Nachhaltig­keit und Qualität stehen heuer im Einrichtun­gsbereich im Vordergrun­d. Zu hochwertig­en und langlebige­n Möbeln kommen jetzt viele Pflanzen, um das drinnen mit dem draußen zu verbinden. Aber auch Vorhänge sind wieder modern. Sie schaffen die Geborgenhe­it, nach der wir uns sehnen.“Gleichzeit­ig herrscht gerade im Accessoire­bereich eine Fröhlichke­it und Leichtigke­it. „Wohnen und Einrichten soll Spaß machen und darf auch einen Gegenpol zur ungemütlic­hen Realität bieten,“ergänzt Innenarchi­tektin Anna ObwegeserD­iem. Dem kommen die Interiortr­ends Memphis-Design (knallige Farben, geometrisc­he Formen), die Chrome und Industrial-Liebe oder der Hype um Kunst, Keramik und Deko nach. Varga erklärt: „Gerade in Krisenzeit­en versuchen wir, die Dinge im Kleinen zu kontrollie­ren. Es sich zu Hause schönundge­mütlichmac­hen,gibt ein Gefühl der Sicherheit. Auch Handwerk und Tradition bedienen die Sehnsucht nach etwas Beständige­m, woran wir uns in stürmische­n Zeiten festhalten können.“«

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